Mit „La France" wird der Herbst weiblich
Beim „Französischen Herbst“ geht es um Literatur, Chansons und guten Wein.
Krefeld. Vor 200 Jahren war Krefeld zwei Jahrzehnte lang französisch. Bis heute sind die wirtschaftlichen Verflechtungen zu Frankreich sehr eng. So überrascht es nicht, dass Volkshochschule, Mediothek und Kulturpunkt Friedenskirche von Anfang September bis Ende Januar einen "Französischen Herbst" gestalten.
Die Schwerpunkte, die VHS-Fachbereichsleiter Pierre Sommet setzt, liegen bei der Landeskunde, bei Chansons und Kultur. Für einen Abend hat Joachim Watzlawik von der Friedenskirche seine Kontakte genutzt: Die Schauspielerin Marie Versini, einst Winnetous Schwester Nscho-tschi, kommt am 8. November mit einem Film aus dem Jahr 1963, in dem sie Clara Schumann darstellt. Sie liest auch aus Briefen der Komponistin. Anschließend spielt die Pianistin Olga Andryushchenko Stücke von Schumann und Brahms.
Die Mediothek präsentiert im Eingangsbereich und in der Volkshochschule Literatur zu Frankreich, aus Bereichen wie Reise, Geschichte, Literatur sowie Essen und Trinken. Hinzu kommt ein Quiz im Faltblatt.
"La France" sei weiblich, meint Sommet und hat Frauen ins Programm genommen: Der Philosophin Simone de Beauvoir widmet sich ein Abend mit Florence Hervé am 24. September, über die emanzipierte Autorin George Sand und ihre Freundschaft mit Heinrich Heine referiert am 3. November Dr. Karin Füllner. Die Chansonette Fabienne Carlier gestaltet am 25. Oktober eine Soirée im Kulturpunkt am Luisenplatz. Und Detlev Kaesler erinnert am 15. Oktober an Impressionistinnen in der Kunst.
Doch Männer sind nicht ausgespart: Die Philosophen Voltaire (21. Januar) und Foucault (28. Oktober), Chansonnier Jacques Brel (28. November) und der Maler Renoir (9. September) sind Thema. Und natürlich darf bei einem französischen Herbst eines nicht fehlen: eine echte Weinprobe.