Museen suchen kreative Senioren
Drei Kunst-Workshops sprechen speziell ein reiferes Publikum an.
Krefeld. Drei städtische Museen bieten gemeinsam ein neues Projekt an, das speziell ein reiferes Publikum anspricht. „Ü 60+ kreativ“ lautet der Titel der drei maßgeschneiderten Kunst-Workshops. Erster Termin ist heute.
Thomas Janzen, Museumspädagoge der Krefelder Kunstmuseen, hat die Kursreihe gemeinsam mit Isa Fleischmann-Heck, der kommissarischen Leiterin des Deutschen Textilmuseums, und Christoph Dautermann, Vizechef des Museums Burg Linn, erarbeitet. Ihr Ziel ist es, die ältere Generation zu einem kreativen Dialog mit der Kunst einzuladen.
Dabei soll ein Bogen von der Antike bis zur Gegenwart gespannt werden, biographische Erlebnisse sollen Eingang in die eigene Arbeit finden. Die Leitung der Workshops hat die Krefelder Bildhauerin Doris Kaiser übernommen. „In der Lebensphase 60 plus findet eine Neuorientierung statt. Kunst bietet die Möglichkeit, persönliche Erfahrungen mit den wichtigen Fragen des Lebens zu verknüpfen“, erklärt sie.
Jedes Museum lockt mit einem anderen Ansatz. Im Museum Haus Lange steht der Workshop am Dienstag, 13.30 Uhr, unter dem Motto „Vom Aufbruch der Masse“. Die Teilnehmer arbeiten mit einem der ältesten Werkstoffe: mit Ton. Zwei abstrakte Skulpturen von Ulrich Rückriem und David Rabinowitch dienen als Inspiration für das eigene plastische Gestalten.
Der Kurs des Textilmuseums lehnt sich an die Ausstellung „Was vom Tage übrig bleibt . . .“ an, die Ende Mai beginnt. Die Geschichte der Krefelder Seidenfabrik Wilhelm Schroeder sowie die Quilts und Kleider von Dorothea von Scheven können die Senioren mit ihrem eigenen Leben verknüpfen. „Die biographische Arbeit steht klar im Vordergrund und soll in den textilen Collagen Ausdruck finden“, wünscht sich Fleischmann-Heck.
Im Museum Burg Linn dreht sich alles um Lebenserfahrung und neue Erkenntnis. „Gedanken-Speicher — Objekte aus Ton“ heißt der Kurs. „Jede Tasse, jeder Krug ist das Zeugnis ihrer Epoche“, erklärt Dautermann.