Krefelder Museen Museumsshops: fünf bis zehn Kunden pro Tag

Krefeld · Die kleinen Läden in den Krefelder Museen durften ab Ende November trotz Lockdown öffnen. Wieso erst ab Ende November und wie läuft der Verkauf aktuell?

Leiterin des Museums Burg Linn, Jennifer Morscheiser, ist zufrieden mit der Resonanz auf den offenen Museums-Shop. Das Foto zeigt sie bei der ersten Öffnung im Lockdown.

Foto: Stadt Krefeld

Sind Krefelder Museen auch zu, so haben die Shops der Museen doch schon inzwischen einige Tage geöffnet. Ab Ende November hatte die Stadt die Idee, diese trotz Lockdown zu öffnen. Das ist erlaubt, weil Museumsshops dem Einzelhandel zugeordnet werden können, erklärte die Stadt schon zuvor.

Wie wird das Shopping in den Museen angenommen? Zugleich sollte die Stadt auch die Frage beantworten, wieso die Shops erst recht spät nach dem Beginn des Lockdowns im November, der nun doch länger anhält, geöffnet wurden.

Dirk Senger, der für Kultur zuständige Sprecher der Stadt, erklärt dazu folgendes: „Weil die Museen ansonsten geschlossen sind, fehlt die ‚Laufkundschaft’ und ein Öffnen hätte sich vorher nach unserer Einschätzung nicht gelohnt.“

Die Stadt habe sich in der Vorweihnachtszeit eine Nachfrage von Geschenksuchenden erhofft, die gezielt in die Shops kommen. Doch zeige sich inzwischen, dass das Angebot  sehr unterschiedlich, nämlich „mäßig bis sehr gut angenommen“ werde.

Dennoch sind die Zahlen ganz nüchtern betrachtet eher überschaubar. Was vielleicht aber aus Infektionsschutz-Gesichtspunkten gar nicht so negativ zu bewerten ist. Denn zu viele Besucher in den Shops der Museen wären, wenn man es hochrechnet, fast vergleichbar mit einer „normalen“ Öffnung – und das ist bundes- und landespolitisch nicht gewollt.

Kundenzahlen sind niedriger
im Kaiser-Wilhelm-Museum

Ohnehin muss man sich aber die Frage stellen, ob sich das Öffnen eines Shops im Foyer (erlaubt) und der ebenfalls mit Maske und Abstand stattfindende mit Einbahnstraße geführte Besuch einer Ausstellung (verboten), sich wirklich signifikant im Hinblick aauf ein Infektionsrisiko unterscheiden. Vor allem, wenn auch noch Hin- und Abreise und Co. mit in die Argumentation einbezogen werden.

Zurück zu den Kundenzahlen. Wir sprechen von „zwischen fünf und zehn“ Menschen pro Tag im Deutschen Textilmuseum und im Museum Burg Linn (in der Vorburg) zu den Öffnungszeiten. „Im Kaiser-Wilhelm-Museum sind es momentan weniger“, sagt Dirk Senger. Zeitgleich zu unserer Anfrage hat die Stadt einen ausführlicheren Text veröffentlicht, der sich auch mit den Museums-Shops befasst. Danach sei Jennifer Morscheiser, Leiterin vom Museum Burg Linn, mit der bisherigen Resonanz zufrieden: „Es können aber gerne noch mehr Kunden kommen.“

Die Einschätzung von Annette Schieck, Leiterin des Deutschen Textilmuseums, fällt auch positiv aus: „Täglich kommen interessierte Besucher, der Verkauf läuft sehr gut.“ Und die Kunstmuseen? Liegt das Kaiser-Wilhelm-Museum auch mitten in der Stadt und hätte man dort mehr Publikumsverkehr erwarten können, so sind die Zahlen dort niedriger. Deshalb würde man sich im Museums-Shop am Beuys-Platz über mehr Kunden freuen, heißt es seitens der Stadt.

Die Museumsdirektorin Katia Baudin formuliert das Spektrum des Angebots mit folgenden Worten: „Wir können hoffentlich viele Anregungen für kleine und größere Geschenke von der Postkarte bis zur Kunstedition geben.“