Neue Spielzeit: Geld für das Kresch-Konzept
Das Theater in der Fabrik Heeder kündigt spannende Stücke an. Und das Land fördert das Prinzip „Mit Kindern für Kinder“.
<strong>Krefeld. Das Geld kam aus heiterem Himmel: Die Landesregierung stockt die Förderung des Kresch-Theaters für die kommenden drei Jahren von 70 000 auf 90 000 Euro auf. Zusätzlich gibt es einmalig 20 000 Euro. Die Politik hat das Theater für Kinder und Jugendliche entdeckt. Es ist Trend, dass theaterpädagogische Arbeit bezuschusst wird. "Damit entspannt sich die Situation bei uns natürlich, das gibt es uns etwas Luft für die Arbeit", sagt Jürgen Sauerländer-Freer, Gesamtleiter des Kresch-Theaters.
Alice ist eine Einführung für Kinder in die Logik
Und Luft für die Arbeit brauchen die fünf Hauptorganisatoren des Theaters auch, denn die 16. Spielzeit beginnt am Sonntag, und sie haben sich eine Menge vorgenommen. Die letzten Proben für die Uraufführung "Alice" laufen. Und sie verspricht eine typische Kresch-Produktion zu werden: Die Autorin Katja Hensel stand in der letzten Spielzeit im "Peer Gynt" auf der Bühne, und auch in der Alice-Produktion übernimmt sie eine Rolle. Entscheidend ist aber, dass die Autorin bei den Proben dabei ist und das Stück noch mehrfach mit den Schauspielern verändert wurde.
Hensel hat den Stoff der Erzählung "Alice im Wunderland" von Lewis Carroll modernisiert und ihm eine Rahmenhandlung gegeben. "Carroll war Mathematiker. Die ,Alice’ ist ein höchst logisches Werk, eine Einführung für Kinder in die Logik", sagt Hensel. "Wir wollen den Kindern Lust aufs Denken machen", fügt Helmut Wenderoth, künstlerischer Leiter, hinzu.
Dieser Ansatz zieht sich wie ein roter Faden durch die neue Spielzeit. Auch die Inszenierung "Haushochgeschichten" ist eine Uraufführung für Kinder, aber auch von Kindern. Denn sie haben die Geschichten erzählt, die der Autor Dirk Brall zu einem Stück verdichtet hat: Sie alle spielen in einem Hochhaus, und die handelnden Personen werden sukzessive zusammengeführt. "Das kann die Kinder anregen, ihre Umgebung entdecken zu wollen", sagt Wenderoth.
In der Spielzeit gibt es Büchners Klassiker Dantons Tod, ein Theaterstück für Zwei- bis Dreijährige und ein Projekt mit Jugendlichen, bei dem sie Geschichten auf die Bühne bringen, die Senioren erzählt haben. Dazu kommen Autorenförderung, theaterpädagogische Workshops und Projekte für Schulen. "Vieles ist möglich" in der Spielzeit 2007/08. Dieser Satz steht auch in Katja Hensels "Alice".