Partnersuche im Salon des 18. Jahrhunderts
Am Sonntag geben die Niederrheinischen Sinfoniker ihr zweites Kammerkonzert.
Krefeld. Unter dem Titel „Musik aus dem Salon“ präsentieren die Niederrheinischen Sinfoniker am Sonntag, 18. Januar, ab 11 Uhr im Foyer des Theaters ihr zweites Kammerkonzert.
Durch den wirtschaftlichen Aufstieg des Bürgertums entwickelte sich ab dem 18. Jahrhundert die „Salongeselligkeit“. Der Salon war damals ein repräsentativer Ort. Dort traf man sich und stellte seinen Wohlstand dar. Gastgeberinnen der Gesellschaften, die im regelmäßigen Turnus stattfanden, waren meist Frauen. Stets spielte die Kunst in den Salons eine wichtige Rolle. So gab es neben den gemischten Salons, in denen parallel Musik, Malerei, Literatur und Kartenspiel gepflegt wurden, auch reine Musiksalons und Literatursalons.
Gerade für junge, unverheiratete Damen hatte der Salon eine zentrale Bedeutung: Dort konnten sie durch herausragende musikalische Leistungen die Aufmerksamkeit der männlichen Besucher, speziell potenzieller Heiratskandidaten erwecken. Insofern entstand schnell ein eigenes Musikgenre, das gezielt auf gemäßigte Virtuosität, „sprechende“ Titel und Erzeugung einer romantischen Stimmung ausgerichtet war.
Im Kammerkonzert der Niederrheinischen Sinfoniker soll ein wenig dieser in den Salons gepflegten Musik und der dortigen Atmosphäre wieder zum Leben erweckt werden. So darf das „Gebet einer Jungfrau“ nicht fehlen, ein Klavierstück, mit dem der polnischen Komponistin Tekla Badarzewska-Baranowska ein wahrer Verkaufsschlager gelang. Ebenfalls sehr populär waren Werke der Französin Cécile Chaminade. Auch Fantasien und Opernparaphrasen gehörten zum Repertoire, repräsentiert durch die Große Konzertfantasie über Themen aus Verdis „Ein Maskenball“ von Luigi Hugues.
Konzertkarten sind erhältlich an der Theaterkasse unter Telefon 02151/80 51 25. Red