Pax-Christi-Kirche: Flöte und Tanz im Duett
Eva Maria Schieffer und Julie Demange treten mit zeitgenössischer japanischer Musik auf.
Krefeld. Die Flötistin wiegt sich im Rhythmus, die Tänzerin pfeift. Eine harmonische Tanz-Musik-Performance, bei der die beiden Akteurinnen ansatzweise auch jeweils die Ausdrucksform der Partnerin adaptieren, zeigten jetzt die Blockflötenvirtuosin Eva Maria Schieffer und die Tänzerin Julie Demange im Rahmen der Reihe „Dialog Musik-Kunst“ in der Pax-Christi-Kirche.
„DJES — Sehen und Hören“ nennen die beiden ihr Programm. Es besteht aus vier Werken zeitgenössischer japanischer Komponisten, einem Stück von Johann Sebastian Bach und einem unbegleiteten Tanzsolo von Julie Demange.
In der Kirche agieren sie vor dem Werk „X“ des japanischen Künstlers Chihiro Shimotani. Der Bezug der Aktion zu dieser Darstellung der zehn Gebote des Alten Testaments bleibt jedoch oberflächlich. Die Darbietung steht allerdings auf beeindruckende Weise für sich allein.
Traditionelle japanische Musik klingt in den Flötenstücken an, vor allem in der „Meditation“ von Ryohei Hirose. Andere Stücke kann man trotz japanischer Bezüge der Neuen Musik zuordnen, etwa das bitonale „Black Intention“ von Maki Ishii (1936 - 2008) , das Eva Maria Schieffer auf Piccolo und Sopran gleichzeitig spielt.
Die Allemande von Bach, bei der die Tänzerin Julie Demange pausiert, steht im Zentrum des Programms, wirkt inmitten der harmonisch und melodisch ungewöhnlichen anderen Stücke wie ein Ruhepol.
Eva Marie Schieffers Geläufigkeit ist virtuos, zudem beherrscht sie die Technik, während des Flötens auch noch einen weiteren Ton zu singen, so dass sie mehrstimmig agieren kann.
Dann ist sie auch körperlich Teil des Geschehens, sitzt nicht nur, sondern steht auf, schreitet, stampft rhythmisch, wiegt den Oberkörper synchron zu den Bewegungen der Tänzerin.
Julie Demange wechselt in ihrem zeitgenössischen Tanz zwischen zwei Ebenen. Zum einen doppelt sie mit ihren Bewegungen den Gestus der Melodielinien, wirkt dann wie von der Flötistin geführt. Neben dieser illustrativen Technik tritt sie aber auch mit der Flötistin in den Dialog, sucht Blickkontakt, lässt sich von der Partnerin vor sich hertreiben oder umkreist sie.
Zu Recht herzlicher Applaus für die unprätentiöse und sehr konzentrierte Darbietung.