Rettung naht für historische Dächer der Stadt

Die Baudenkmal-Stiftung fördert mit 70 000 Euro den Erhalt von gefährdeten Gebäuden.

Krefeld. Für das zentrale Gebäudemanagement und die Untere Denkmalbehörde der Stadt Krefeld war der Termin im Garten von Haus Esters ein vorgezogenes „Nikoläuschen“. Klaus Reymann, der Vorsitzende der Krefelder Baudenkmal-Stiftung, konnte Oberbürgermeister Gregor Kathstede Schecks im Wert von 70 000 Euro überreichen.

Damit die Spenden nicht auf anderen Baustellen der Stadt versickern, bat Reymann den Oberbürgermeister, schnell die dazugehörigen Verträge zu unterschreiben. Denn mit dem Ende des Sommers dränge die Zeit, um die Arbeiten an den Dächern zügig durchzuführen. Zu den Spenden gehören auch 20 000 Euro für die Sanierung des beschädigten Daches am Gartenhaus Esters (die WZ berichtete).

Das Dach des Pavillons im Kaiser-Friedrich-Hain kann nun dank einer Spende von ebenfalls 20 000 Euro saniert werden. In den Jahren 1914/15 entstand das Tempelchen als Blickfang auf einer Anhöhe in der Grünanlage, die zu Beginn des Jahrhunderts als privater Park der Villa Heyes an der Steckendorfer Straße angelegt worden war.

1910 kam der rund eineinhalb Hektar große Park in den Besitz der Stadt. Die Mauern der ehemaligen Villa Heyes können jetzt auch restauriert werden. Zu diesem Zweck überreichte Reymann einen dritten Scheck über 20 000 Euro mit Fördervertrag.

Ein trauriges Bild bietet die Mauer an der Steckendorfer Straße: An einigen Abschnitten klaffen Lücken in der Backsteinmauer. Die beiden gemauerten Torpfosten am Zugang zum Kinderspielplatz lassen zwar noch ihre einstige Pracht und den guten Steinmetz erkennen, der die Pflanzengirlanden um die Jahreszahl „1871“ und die anderen Schmuckformen geschaffen hat — die Verwitterung hat hier aber viel in Mitleidenschaft gezogen.

Im Laufe der Zeit ist auch am Musikpavillon im Stadtpark in Mitleidenschaft gezogen worden. Ende des 19. Jahrhunderts verwandelte man den kommunalen Friedhof, der 1867 aufgegeben worden war, in einen öffentlichen Park. Zur neuen Anlage, die noch Züge ihrer einstigen Nutzung durchscheinen lässt, gehört auch ein Musikpavillon, der 1892 errichtet wurde.

In den 1960/70er Jahren vergrößerte man den Sockel und versetzte die Gitterbalustrade nach außen. Bei der jetzt fälligen Restaurierung der Stahlteile soll der Sockel auf sein ursprüngliches Maß zurückgebaut werden. Bei dem historischen Bau muss ebenfalls das Dach saniert, an der Decke sollen Maler- und Akustikarbeiten durchgeführt werden. 10 000 Euro hat die Baudenkmal-Stiftung der Stadt für die Arbeiten überreicht. Red