Kunstmuseen Krefeld Selbstgebauten Hocker im Museum ausstellen

Krefeld · Im Krefelder Kaiser-Wilhelm-Museum gibt es zu der aktuellen Ausstellung ein besonderes Mitmachangebot. Jeder kann einen speziellen Hocker nachbauen, der dann auch ausgestellt wird.

Kuratorin Magdalena Holzhey mit einem Hocker nach dem Entwurf des Architekten J. L. M. Lauweriks.

Foto: Stadt Krefeld

Wer schon immer einmal ein Werk für eine Ausstellung in einem Museum herstellen wollte, kann dies in Krefeld tun. Für die Ausstellung „Die große Verführung – Karl Ernst Osthaus und die Anfänge der Konsumkultur“ im Kaiser-Wilhelm-Museum (KWM) können Interessierte einen Hocker nach einem Entwurf des berühmten Architekten J. L. M. Lauweriks (1864-1932) nachbauen – und nur diesen, das ist die einzige Voraussetzung. Eine Jury, die eine Auswahl für das Museum trifft, gibt es bei dieser Kunstaktion nicht.

„Jeder kann mitmachen. Wir freuen uns auf hoffentlich viele kreative Entwürfe“, sagt Kuratorin Magdalena Holzhey. Ob Papier, Karton oder Holz: Welches Material verwendet wird, entscheiden die Teilnehmenden. Der selbst gebaute und gestaltete Hocker wird mit einem Namensschild versehen und während der Ausstellung bis 28. April 2024 gezeigt.

Architekt Johannes Ludovicus Mathieu Lauweriks (1864-1932) wurde im niederländischen Roermond geboren und lernte auch an der von Peter Behrens geleiteten Kunstgewerbeschule Düsseldorf. 1909 gelang es Osthaus, dessen Deutschem Museum für Kunst in Handel und Gewerbe (1909) nun die Ausstellung gewidmet ist, Lauweriks nach Hagen zu holen. Er leitete dort bis 1916 den Staatlichen Handfertigkeitskurs und war künstlerischer Leiter der Silberschmiede. Bis 1914 realisierte Lauweriks neun Häuser in der Künstlerkolonie „Hohenhagen“, wobei er seine neu entwickelte architektonische Systemlehre anwandte. Diese basierte auf arithmetisch-geometrischen Formeln mit festen Maßeinheiten und prägte das Erscheinungsbild der Kolonie maßgeblich. Strenge Kastenformen, gestützt von durchdachten Streben, sind charakteristisch für seine Entwürfe – ebenso wie für den Hocker. Die Bauanleitung steht auf der Webseite der Kunstmuseen unter der Rubrik „Ausstellungen“ in „Die große Verführung“.

Die Fortschritte und Ideen können unter dem Hashtag #HockerChallengeKWM veröffentlicht werden. Fragen und Rückmeldungen können per E-Mail an servicekunstmuseen@krefeld.de gesendet werden. Am Ende der Ausstellung im Mai 2024 kann jeder seine Leihgabe wieder abholen. Red