Das rumänisch-japanische Duo mit dem Geiger Eugen Tichindeleanu und der Pianistin Nozomi Matsumoto, beide erst Ende 20, ist zwar noch jung an Jahren, hat vor einem Jahr aber schon den ersten Preis beim renommierten Internationalen Kammermusikwettbewerb in Lyon gewonnen. In Linn präsentierte es sich mit einem anspruchsvollen Programm.

Und das begann mit Francis Poulencs Sonate für Violine und Klavier, das dem Andenken des im spanischen Bürgerkrieg gestorbenen García Lorca gewidmet ist. In schönem Einverständnis spielten die zwei Künstler das Stück in all seiner Abgründigkeit. Tichindeleanu und Matsumoto schlugen in den Außensätzen einen dramatischen, im Intermezzo einen innig-lyrischen Ton an, in dem die unterschwellige Aggression und Aufgewühltheit des Werks schön zur Geltung kam.

Vor der Pause stand noch die Sonate für Violine und Klavier von Nicolas Bacri, einem jungen zeitgenössischen Komponisten, auf dem Programm. Die Sonate, ein virtuoses und spannendes Auftragswerk für den Kammermusikwettbewerb in Lyon, spielten die beiden Musiker in perfektem Einverständnis zweier starker Einzelkünstler, von denen keiner den anderen dominieren wollte.

Im zweiten Teil des Abends erklang eine Sonate für Violine und Klavier des großen rumänischen Geigers und Komponisten Georges Enescu. Etwas Zigeunerhaftes lag in diesem Stück, ein wildes, gefühlsbeladenes Werk, bei dem Tichindeleanu sich sichtlich wohl fühlte. Der Rumäne spielte mitunter als ob er improvisierte, voller Leidenschaft. Melancholisch, mystisch und dann wieder wild tänzerisch musizierte das Duo durch die Sonate.

Das weniger zahlreich als üblich bei den Burgserenaden erschienene Publikum dankte mit artigem Applaus, den das Duo mit zwei romantischen Stücken beantwortete.