Sinfonie-Konzert: Keine Spur von Alterserscheinungen

Die Niederrheinischen Sinfoniker entdecken die barocke Musik und ihre Meister.

Krefeld. Als schwülstig und unnatürlich galt sie lange Zeit: die Barockmusik. Zusammen mit der Musik des Mittelalters und der Renaissance gehört die Stilrichtung zur so genannten Alten Musik. Doch von Alterserscheinungen kann bei der Musik keine Rede sein. Vielmehr bemüht man sich heute bei Konzertensembles mit modernen Instrumenten um eine authentische Aufführungspraxis und eine Rückbesinnung auf historische Zeitumstände.

Einer, der den Drive und den Puls der Barockmusik entdecken lassen will, ist Werner Ehrhardt. Der aus Köln stammende Dirigent hat sich als künstlerischer Leiter des 1985 von ihm gegründeten Kammerorchesters Concerto Köln einen Namen gemacht. Für das vierte Sinfoniekonzert hat er sich vier Alte Meister des Barock mit ihren Werken vorgenommen, die ihre eigene Entfaltung von Pracht und Klang haben.

Gleich zu Beginn begibt sich Jean Philippe Rameaus Suite "Les Indes galantes" auf einer Welle des Exotismus zu den anderen Kulturen der Welt. Die sieben Sätze des Ballettoperstückes ahmen dabei verschiedene Naturschauspiele nach und setzen volkstümliche Tänze in eine zauberhafte Formsprache um.

Einen eleganten, harmonischen Stil verfolgen im Anschluss die Werke zweier italienischer Geiger und Komponisten, Antonio Vivaldi und Arcangelo Corelli. Da wetteiferten die Instrumente wie bei Vivaldis Concerto für vier Violinen, sagt Werner Ehrhardt, oder prägten ein erhabenes Formgefühl, zu hören bei Corellis Concerto grosso Nr. 4.

Das als Zwischenmusik erdachte Concerto a due cori von Georg Friedrich Händel bildet mit zwei Bläserchören und einer Streichergruppe den Abschluss des Sinfoniekonzertes. Das blockhafte Auftreten der Instrumentalisten soll dabei für eine faszinierende Klangkulisse sorgen.

Konzert-Termine sind am 7. und 11. Dezember im Seidenweberhaus. Beginn ist jeweils um 20 Uhr.