Sinfoniker schaffen schöne Klangwelt

Viel Applaus für den Gastdirigenten Solén.

Krefeld. Eine private Note zieht sich durch Igor Strawinskys Concerto in Es: Das Ehepaar Robert und Mildred Bliss aus Washington D. C. lud 1937 den Komponisten auf seiner dritten Amerikareise auf seinen Landsitz Dumbarton Oaks ein und beauftragte ihn, zum 30. Hochzeitstag ein „Concerto“ zu schreiben.

Kurz darauf fand dort auch die Uraufführung statt, und das Werk sollte unter dem Namen „Dumbarton Oaks“ bekannt werden. In diesem Spätwerk schaffte Strawinsky eine reizvolle Verbindung zwischen der Musik der Alten und der Neuen Welt und dem Privaten, dem fröhlichen Anlass und der Atmosphäre eines Landsitzes.

Die 15 Mitglieder der Niederrheinischen Sinfoniker zauberten unter der Leitung des schwedischen Gastdirigenten Eric Solén diese schöne Klangwelt auf die wenig attraktive Bühne des Seidenweberhauses. Zum Tonzauberer des nachfolgenden Stücks — Richard Strauss’ Konzert für Oboe und kleines Orchester D-Dur — entwickelte sich Stefan Schilli mit seinem Instrument.

Ein seltenes wie exquisites Hörvergnügen folgte. Man konnte dem Solisten ansehen, dass es keine Leichtigkeit ist, die Oboe zu spielen, aber er entlockte ihr virtuose wie lyrisch gefühlvolle Klänge. Das Publikum war begeistert und ließ sich erst vom Applaus abbringen, als der Solist seine Oboe in die Hand nahm und seine Zugaben, die erste der sechs Metamorphosen von Benjamin Britten, anmoderierte.

Nach der Pause füllte sich die Bühne wieder mehr, denn Joseph Haydns Sinfonie Nr. 101 D-Dur („Die Uhr“) verlangt eine größere Besetzung. Nun konnte der junge Dirigent in einer „großen Choreographie“ die Niederrheinischen Sinfoniker leiten. Applaus von Publikum und Musikern. Das 6. Sinfoniekonzert wird am Freitag, 24. Juni, um 20 Uhr im Seidenweberhaus wiederholt. Kartenreservierung unter Telefon 02151/805-125.