Portugal. The Man - Gitarrensturm aus Alaska

Portugal. The Man begeistern in der Kufa.

Krefeld. Der bizarre Bandname ist nicht die einzige Besonderheit. Denn stilistisch lassen sich Portugal. The Man zwischen Indie-Pop und Progressive Rock nur schwer einordnen.

Die aus Alaska stammende vierköpfige Band hat seit ihrer Gründung im Jahr 2006 sechs Alben veröffentlich, bei denen sie sich — auf ganz unterschiedliche Weise — dem Mainstream verweigert.

In die Kulturfabrik kam das Quartett direkt von einer ausgedehnten US-Tour und entsprechend vom Jetlag gezeichnet. Dennoch ließen die Jungs um Sänger und Texter John Gourley es keineswegs ruhig angehen.

Kaum auf der kleinen Club-Bühne angekommen, legten die US-Amerikaner im Halbdunkel gleich mit druckvollem Gitarrensound los. Rund 200 Zuhörer erlebten eine vor Spiel- und Experimentierfreude sprühende Band, die ihr Konzert vor ihren Festivalauftritten in Europa als intimen Warm-Up-Gig nutzte.

Portugal. The Man lieferten ein rund 90-minütiges Set, das inmitten der hippieesk-psychedelischen Soundlandschaften Platz ließ für elektronische Spielereien und verzerrte Gitarrenriffs. Beseelt werden die Songs vor allem von dem betörenden Falsett des Sängers Gourley, der sich ansonsten äußerst zugeknöpft zeigte.

Er ließ lieber die Musik sprechen, die in den schönen Momenten an die Beatles oder The Mars Volta erinnert. „Do you“ oder „People Say“ entfalten hymnenhaften Charakter, während andere Songs mit groovendem Bass und pulsierenden Rhythmen eine große Sogkraft entwickeln.

Portugal. The Man elektrisierten das am Ende frenetisch applaudierende Publikum mit einer vertrackten Mischung — ein bisschen Art-Rock, ein bisschen Soul. Echte Avantgarde und doch stets zugänglich. jek