Susanne Elsässer zeigt Stadtansichten im Kunstlicht

Die junge Essener Fotografin zeigt Nachtaufnahmen aus dem Ruhrgebiet.

Krefeld. Gerade Linien, unwirkliches Licht, keine Menschen weit und breit: Dies sind drei Merkmale in den Bildern der jungen Fotografin Susanne Elsässer. In der Fotogalerie der Fabrik Heeder stellt sie jetzt jene elf Arbeiten aus, mit denen sie vor einem Jahr das Diplom an der Folkwang-Universität der Künste erlangte.

Alle Motive — und das macht die Arbeiten so besonders — wurden mit extremer Langzeitbelichtung in der Nacht aufgenommen. Der städtische Raum liefert Licht aus künstlicher Quelle, und die Belichtungszeiten von 15 oder 20 Minuten bei einer analogen Kamera lassen eine überraschende Farbigkeit entstehen.

Susanne Elsässer hat zehn der Bilder im Großraum Essen aufgenommen, eines entstand in Hamburg am Hafen. Ihre Motive sind Fassaden, Bürotürme, Wohnhäuser, Lagerhallen. Die Perspektive vermag oft zu überraschen.

Gleich am Aufgang zur Ausstellung sieht der Betrachter eine Fassade, auf die drei stilisierte Figuren gemalt sind. Dank der nächtlichen Schatten bekommen sie eine ganz andere Wirkung als im Trubel tagsüber. „Es ist eine sehr eigenständige Arbeit — ein ausdifferenzierter Umgang mit Fotografie und Licht“, sagt Professorin Gisela Bullacher von der Folkwang-Universität. Sie hebe sich wohltuend von der eher bunten Stadtlandschaftsfotografie ab, die es derzeit häufig gebe.

In der Pförtnerloge hängen drei ganz neue Arbeiten der Fotografin mit dem Titel „Zur Ansicht“: Ein Blatt Papier, abgelichtet in drei unterschiedlichen Helligkeiten, bilden den Beginn einer neuen Serie.