Warten auf den großen Tag

Jahrelang hat ein Förderverein für die Walcker-Orgel Geld gesammelt: Am 4. Juli klingt sie wieder.

Krefeld. Die Walcker-Orgel steht wieder: Nach nur gut einem halben Jahr wird das restaurierte Instrument in der Lutherkirche neu eingeweiht. Im November war es abgebaut worden.

Mit der Restaurierung war die renommierte Orgelbauwerkstatt Scheffler im brandenburgischen Sieverhoven betraut, dort sitzen Spezialisten für hochromantische pneumatische Orgeln. Schon am 19. April kam der Spieltisch zurück, inzwischen sind die meisten Pfeifenreihen wieder im Gehäuse.

Karstjen Schüffler-Rhode

Noch sieht es rund um den Altar aus wie auf einer Baustelle, doch der Einweihungstermin steht fest - es ist der 4. Juli. Karstjen Schüffler-Rohde vom Förderverein Walcker-Orgel ist sicher: "Das schaffen wir. Es läuft alles nach Plan." Bis zu vier Orgelrestauratoren gleichzeitig sind in der Kirche aktiv, um die Königin der Instrumente auf ihren großen Tag vorzubereiten.

"Die Orgel wird in den ursprünglichen Zustand gesetzt. Das alte Pfeifenwerk wurde komplett restauriert, Verlorengegangenes ergänzt", erklärt Konrad Scheffler, Sohn des Firmenchefs Christian Scheffler.

Die mit 30 Registern und rund 1500 Pfeifen ausgestattete pneumatische Orgel - mit dieser Technik eine Rarität in der modernen Orgellandschaft - präsentiert sich romantisch. "So zarte Töne, wie Streicher, das kriegt man auf keiner anderen Orgel zu hören", sagt Karstjen Schüffler-Rohde.

Die Gemeinde Krefeld-Süd wird ihre "neue" Orgel in einer Festwoche kennenlernen, die am 4. Juli um 15 Uhr mit einem Festgottesdienst beginnt. Auf dem Programm stehen Konzerte mit Elmar Lehnen, Johannes Geffert und Karlheinz Schüffler, der auch 1. Vorsitzender des Fördervereins Walcker-Orgel ist.

Die Hälfte der Restaurierungskosten in Gesamthöhe von 205 000 Euro hat der Vereins selbst aufgebracht. "Das Projekt hat in der Gemeinde eine Menge bewegt", sagt Pfarrer Volker Hülsdonk. "Die Orgel hat uns viel geschenkt. Das gibt frischen Wind für die Zukunft."