Lärm-Ärger in Krefeld Siempelkamp reagiert auf Beschwerden

Krefeld · Anwohner haben nächtlichen Lärm kritisiert. Nun hat sich das Unternehmen dazu geäußert.

 Das Unternehmen will prüfen, woher der Lärm kommt.

Das Unternehmen will prüfen, woher der Lärm kommt.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Direkte Nachbarn des Betriebsareals von Siempelkamp haben aktuell Lärmbelästigungen durch Fahrzeuge auf dem Betriebsgelände kritisiert. Der Bürgerverein Inrath nahm das auf und monierte den fehlenden Austausch zwischen Anwohnern und dem Unternehmen, unter anderem im Fall von Beschwerden. Nun erhielten sowohl ein Inrather, der sich an die Stadt gewandt hatte und von nächtlichen Störungen innerhalb der Ruhezeiten sprach, als auch der Vorsitzende des Bürgervereins, Rolf Hirschegger, Post vom Unternehmen.

In der Antwort der Leiterin der Marketing- und Kommunikationsabteilung bei Siempelkamp, Carola Lenkewitz heißt es: „Wir möchten betonen, dass wir sowohl Ihre geschilderten Anliegen als auch die Nachbarschaftspflege ernstnehmen.“ Und sie wolle „den offenen Dialog aufnehmen“ und sich auch persönlich mit den beiden austauschen.

Was den von dem Inrather Rolf Görtz geschilderten Sachverhalt angeht, dass er und seine Familie nachts aus dem Schlafe gerissen werden, erklärt Lenkewitz, man habe das „umgehend geprüft und mögliche Ursachen analysiert“.

Ein möglicher Grund „der erhöhten, wahrgenommenen Lautstärke unserer Tätigkeiten könnte die Hitzewelle in der vergangenen Zeit gewesen sein“, erläutert die Siempelkamp-Mitarbeiterin. „Obwohl natürlich die Anweisung besteht, die Tore geschlossen zu halten, kann es möglicherweise zu teils offenen Hallentoren gekommen sein, um die Arbeit für unsere Mitarbeiter durch die kühlere, nächtliche Außentemperatur erträglich zu halten. Wir prüfen den Sachverhalt und werden dies regulieren, sollte dies zu einem erhöhten Lärmaufkommen geführt haben.“  Zusätzlich nehme man an, dass auch die Anwohner ihre Fenster wegen der Hitze nachts offen hätten, „um sich Erleichterung zu verschaffen. Zwei Gegebenheiten, die zusammen zu der Problemstellung geführt haben könnten.“

Siempelkamp hat nach eigenen Angaben vor dem Hintergrund der aktuellen Beschwerde die Führungskräfte der Spätschicht und der Nachtschicht „erneut explizit angewiesen, noch sorgfältiger und umsichtiger zu agieren“. Man sei „täglich aktiv, so ruhig wie möglich und im Rahmen der gegebenen Parameter zu arbeiten“. Es sei Siempelkamp wichtig, „eine gute Nachbarschaft zu pflegen und ein Miteinander basierend auf gegenseitigem Verständnis zu führen“.

In diese Richtung geht auch die Einschätzung von Ralph-Harry Klaer, der im Verteiler des kritischen Schreibens von Rolf Hirschegger war. Der Krefelder SPD-Parteivorsitzende und frühere Bezirksvorsteher im Bezirk Nord, zu dem Inrath gehört, sitzt außerdem selbst im Vorstand des Bürgervereins Inrath. „Im Vorstand des Bürgervereins gibt es das Thema schon lange“, so Klaer, „die Sache ist in meinen Augen sehr ernst. Auf der einen Seite sind die berechtigten Nöte der Anwohner. Auf der anderen Seite die Interessen eines der größten Arbeitgeber in Krefeld.“ Da es sich um ein Mischgebiet handele, werde beiden Seiten „Erhebliches abverlangt“.

Als Vorsitzender der Krefelder SPD mit Wohnsitz in der Nachbarschaft habe er vor kurzem mit Siempelkamp gesprochen. Die Firmenleitung hat mehrere Aufrufe an die Belegschaft gerichtet, rücksichtsvoll zu sein. Ich werte das als einen Willen zu guter Nachbarschaft“, sagt Klaer. Er glaubt außerdem, dass es helfen würde, wenn sich die Firma Siempelkamp wieder regelmäßig an den Vorstandssitzungen des Bürgervereins Inrath beteiligen würde.