Landgericht: Marihuana-Farmer angeklagt

Vor dem Krefelder Landgericht müssen sich sechs Beschuldigte wegen des Anbaus von Marihuana verantworten.

Krefeld. Ein blühender Handel durch den professionellen Anbau von Marihuana sollte es werden. Die Ernte jedoch müssen die sechs Angeklagten jetzt vor dem Krefelder Landgericht einfahren.

Laut Anklage war der Aufbau der Rauschgiftplantagen in der Innenstadt erst durch die Unterstützung des mitangeklagten Hausmeisters K. möglich gewesen. Der war in mehreren Häusern an der Marktstraße für Vermietung, Betreuung der Mieter und Instandhaltungen zuständig gewesen.

Doch von einer Mitschuld wollte K. nichts wissen: „Die beiden Brüder M. kamen zu mir, ich vermietete. Erst als es später anfing, erbärmlich in den Hinterhöfen zu stinken, wurde ich aufmerksam.“

Auch wollte er nicht bemerkt haben, dass zuvor umfangreiche Bewässerungsanlagen, Schaltschränke und Beleuchtungssysteme in die Räumlichkeiten gebracht und alle Fenster verdunkelt wurden. Einmal habe er mehrere Frauen in einem der Räume angetroffen: „Die rupften an so Pflanzen rum. Aber die Mieter haben bar bezahlt, der Rest war mir egal.“

Warum er aber dann eine anstehende Polizeirazzia, von der er zufällig vom Hauseigentümer erfahren hatte, an seine umtriebigen Mieter verriet, das konnte er nicht erklären. Die anderen Angeklagten schwiegen sich zunächst aus. Nur einer räumte ein, dass er die für die Marihuana- Aufzucht notwendige Technik, Pflanzentöpfe und Blumenerde aus Holland beschafft hatte.

Bis die Bande tatsächlich Ende 2008 bei einer Durchsuchung aufflog, sollen fast 80 Kilogramm Marihuana entweder schon geerntet, verkauft oder angepflanzt worden sein. Denn nach jeder Ernte wurden an der Marktstraße neue Setzlinge gepflanzt, die dann von bisher nicht identifizierten Frauen gepflückt und verpackt wurden. Laut Anklage gab es auch schon Pläne, weiter zur Hubertusstraße zu expandieren. Der Prozess wird fortgesetzt.