Adler Königshof: Tenberken - Diese Handball-Pause haut ihn nicht um
Der ehemalige Bundesligaspieler hat schon einmal fünf Jahre lang aussetzen müssen. Jetzt will er mit den Adlern in die dritte Liga.
Königshof. Rund 30 Spiele hat Dennis Tenberken für Tusem Essen in der Handball-Bundesliga bestritten. Eine Karriere als Profi schien für Tenberken vorgezeichnet, der in Gartenstadt aufwuchs und dort das Handball-einmaleins lernte. Doch mit einem Schlag war das im April 2006 vorbei. Tenberken erkrankte am Pfeifferschen Drüsenfieber, litt chronisch über mehr als drei Jahre daran.
Seit Saisonbeginn steht der 26-Jährige wieder im Kader des Oberligisten Adler Königshof. Doch ein Bruch des Wadenbeinköpfchens ausgerechnet im Spiel gegen die Zweitvertretung seines Ex-Vereins zwingt ihn jetzt voraussichtlich bis Anfang Februar zu einer erneuten Pause.
„Ich hatte mit aktiven Sport damals abgeschlossen. Mein Körper war nach der langen Krankheit so geschwächt, dass irgendwie gar nichts möglich war“, erinnert sich Tenberken. Doch sein Freund und heutiger Teamkollege Malte Jaeger ermunterte ihn irgendwann an Karneval, nachdem sein Wechsel von Bayer Uerdingen nach Königshof perfekt war, noch einmal von vorn anzufangen. „Ich wusste natürlich noch, wie die Bewegungsabläufe funktionieren. Aber als ich nach vier Jahren erstmals wieder einen Ball in der Hand und mein erstes Training hinter mir hatte, war ich drei Tage fast bewegungsunfähig vor Muskelkater“ erinnert sich der Immobilienkaufmann an die ersten Gehversuche.
In der zweiten Adler-Mannschaft nahm Tenberken im Frühjahr zaghaft wieder mit dem Handball unter Meisterschaftsbedingungen Kontakt auf. „Ich bin froh, den Anschluss noch einmal gefunden zu haben. Bei Adler bin ich in einem guten Verein toll aufgenommen worden. Nach allem was ich hinter mir habe, wirft mich die aktuelle Verletzung allerdings nicht aus der Bahn. Vielmehr werde ich die Zeit nutzen, um in der Mucki-Bude meine Muskeln zu stärken“, sagt Tenberken.
Der Aufstieg mit Königshof in die 3. Liga ist Ziel des Linkshänders, der mit Handballgrößen wie Marc Dragunski, Oliver Roggisch oder Dimitri Torgovanov in Essen spielte. „Ich bin erst 26 Jahre alt, habe jedoch in der langen Pause meine berufliche Existenz als selbständiger Immobilienkaufmann gegründet und jage wieder voller Leidenschaft hinter dem Ball her. Das können noch fünf schöne Handballjahre werden. Und für den Krefelder Sport wären zwei Drittligisten natürlich der Knaller“, sagt Tenberken. Spielerisch stärker als vor fünf bis sechs Jahren empfindet er die Oberliga ohnehin. „Viele Spieler haben zumindest Drittliga-Erfahrung. Am Niederrhein wird schon ein guter Handball gespielt“, so Tenberken.