Der KFC muss bei RWE nachsitzen

Das West-Duell an der Hafenstraße ist auch ein Treffen der Enttäuschten — der KFC und mehr noch Essen kämpfen mit Erwartungen.

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Es ist das Highlight-Spiel im Westen. Rot-Weiß Essen gegen den KFC Uerdingen. 7000 Zuschauer werden heute Abend erwartet. Beide Teams müssen nachsitzen. Beide Teams aber müssen auch Ergebnisse liefern, um die Erwartungshaltungen in beiden Lagern zu befriedigen.

Gute Ergebnisse gab es in Essen und Krefeld nach der Winterpause aber noch keine. Die Essener mit Trainer Argirios Giannikis verloren beide Ligaspiele gegen Bonn (0:1) und jüngst gegen Wattenscheid (2:3). Gegen die Bochumer kippte in den Schlussminuten eine 2:1-Führung. Der RWE-Cheftrainer sagte: „Wir haben es verpasst den Sack zuzumachen.“ Essen steckt seit Saisonbeginn in der unteren Tabellenregion fest. Die Ansprüche und Wünsche waren vor der Saison deutlich andere.

Der KFC ist mit einem Stotterstart aus der Winterpause gekommen. Pokal-Aus, Remis gegen Wattenscheid und Verl. Verlust der Tabellenführung. Das kratzt am Selbstverständnis. Und auch die Krefelder spüren Gegenwind. Pfiffe gab es am Samstag gegen die Mannschaft.

Trainer Michael Wiesinger sagt: „Ich lasse mich nicht von der Stimmung leiten.“ Schon mehrmals hat der 45-Jährige betont, dass das Unternehmen Aufstieg „kein Selbstläufer“ ist, auch nicht mit einer prominent besetzten Mannschaft. Durch Winter-Zugang Beister sei die Erwartungshaltung noch einmal gestiegen. Auf sein Team bezogen, sagt Wiesinger: „Wir müssen damit intern vorsichtig umgehen. Wir schätzen die Situation realistisch ein.“ Rückschläge seinen immer drin. Der Aufstieg sei ein „Kampf bis zum Schluss.“ Vier Punkte haben die Uerdinger nach der Winterpause bereits liegengelassen. Anstatt Druck auf ihren Rivalen Viktoria Köln auszuüben, steht der KFC nun selbst unter Zugzwang. Die Konstanz, die Stabilität der Hinserie, ist erst einmal dahin.

Zwei Angeschlagene treffen am Dienstag an der Hafenstraße aufeinander. Vorsicht sei aber geboten: „Ich habe das Spiel gegen Wattenscheid am Freitag gesehen. Da haben sie ein richtig gutes Spiel gemacht und hätten eigentlich gewinnen müssen“, sagt Wiesinger. Die letzte Hingabe wird notwendig sein: „Wir brauchen morgen Fighter auf dem Platz, die sich dagegenstemmen.“

Leon Binder, aktuell Reservist, hatte beim 1:1 gegen Verl gesagt: „In der Regionalliga wird Fußball gekämpft, nicht gespielt.“