Galopprennen Noch nie gewann ein Ausländer das Busch-Memorial
Krefeld · Am Sonntag schicken zwei Engländer ihre Pferde ins Rennen. Doch der Favorit im Stadtwald heißt diesmal Noble Moon.
Ausländische Starter im Dr. Busch-Memorial waren seit der Gründung des Rennens im Jahre 1950 höchst selten. Noch nie hat ein außerhalb Deutschlands trainiertes Pferd diese wichtige Derby-Vorprüfung gewonnen. Wenn sich am Sonntag um 16.40 Uhr zehn Pferde im Kampf um die 55 000 Euro Gesamtdotierung an der 1700m-Startstelle einfinden, dann kann sich das ändern. Denn es sind sogar zwei Pferde aus England angesagt und ihre beiden Trainer Hugo Palmer und Archie Watson schicken in den beiden Pferden Hot Team und Barys keine Feldfüller nach Krefeld. Beide Trainer können das Leistungsvermögen der deutschen Pferde gut einschätzen, sie haben schon mehrfach hierzulande mit ihren Pferden gewonnen.
Der Wallach Hot Team gilt
als noch stärker als Barys
Die Insider der Szene schätzen von den beiden Gästen aus dem Königreich den Wallach Hot Team mit Pat Cosgrave etwas stärker ein. Allein sieben Mal ist er schon als Zweijähriger gelaufen und hat zweimal gewonnen. Der Trainer hat in Krefeld sein persönliches Erscheinen angekündigt. Sein Kollege Archie Watson schickt im von Jack Mitchell gerittenen Hengst Barys ein Pferd, das bei drei Starts in diesem Jahr nur auf Sandbahnen angetreten ist und auch gewonnen hat.
Bei allem Respekt vor diesen beiden Startern wird ein anderes Pferd der Favorit an den Wettschaltern: es ist der Winterfavorit Noble Moon mit Filip Minarik, in zwei Rennen ungeschlagen und zu den besiegten Pferden zählten mit Man On The Moon, Sibelius, Moonlight Man und Lacento vier Gegner im Busch-Memorial. Allerdings sind diese Rennen im Herbst 2018 gelaufen worden und seitdem ist in der Entwicklung der Pferde viel passiert. Das gilt auch für die vier Pferde von Championtrainer Markus Klug. Mit vielen Pferden seines Stalles in großen Rennen kennt der Borussia Mönchengladbach-Fan sich aus, Prognosen wagt er nur höchst ungern. Im Vorjahr belegte der Hengst Weltstar aus dem Gestüt Röttgen mit Adrie de Vries den zweiten Platz hinter dem mehr auf kürzere Distanzen spezialisierten Hengst Kronprinz aus dem Schiergen-Stall mit Filip Minarik.
Am 8.Juli 2018 gewann Weltstar mit de Vries im Sattel das Deutsche Derby in Hamburg – er ist verletzungsbedingt seitdem noch nicht wieder gelaufen. Weltstar ist ein Nachkomme des im Gestüt Auenquelle in Rödinghausen bei Bünde samenspenden Hengstes Soldier Hollow. Längst ist er zu einem für die Vollblutzucht prägenden Vererber geworden. Im Jahre 2003 hat er das Busch-Memorial gewonnen, trainiert von Peter Schiergen und geritten von Filip Minarik. Niemand ahnte damals eine derartige Entwicklung in Sachen Geschwindigkeit seiner Nachkommen.
Für die zahlreichen Galopp-Wetter lockt im Busch-Memorial am Sonntag in der Dreierwette ein Jackpot von 3754,86 Euro. In den in Krefeld besonders beliebten Sieg-und Platzwetten wurden die Abzugsquoten zu Saisonbeginn auf 15 Prozent gesenkt und damit die Gewinnmöglichkeiten deutlich erhöht.