Galopp Spitzensport im Krefelder Stadtwald: Zwei Engländer im Busch-Memorial
Zehn Pferde kämpfen um den Sieg in diesem wichtigen Rennen.
Sechs Rennen mit insgesamt 50 Pferden ab 14 Uhr und das traditionsreiche Dr. Busch-Memorial mit internationaler Besetzung als Finale um 16.40 Uhr präsentiert der Krefelder Rennclub von 1997 seinen Besuchern am Sonntag auf der Galopprennbahn im Stadtwald.
Das unter dem Patronat der Stadtwerke Krefeld gelaufene Busch-Memorial als erstes wichtiges Dreijährigen-Rennen der deutschen Saison 2019 mit dem Blick auf das 150. Deutsche Derby am 7. Juli in Hamburg-Horn hat mit zehn Pferden aus drei Nationen eine ausgezeichnete Besetzung gefunden. Aus England reisen die beiden Pferde Barys mit Jack Mitchell und Hot Team mit Pat Cosgrave an, und aus den Niederlanden wurde der Außenseiter King mit Rene Piechulek für 5 000 Euro nachgemeldet.
Pecheur mit Binde – Zeichen der meisten Saison-Siege
Vier der zehn Starter stellt der amtierende Champion-Trainer Markus Klug mit Moonlight Man (Adrie de Vries), Man On The Moon (Martin Seidl), Sibelius (Maxim Pecheur) und Nubbel mit Jiri Palik. Peter Schiergen sattelt den Winterfavoriten Noble Moon mit Filip Minarik, und für den Formstall von Andreas Wöhler läuft Lacento mit dem Kasachen Bauyrzzhan Murzabayev. Aus Iffezheim reist der Hengst Winterfuchs an, den Carmen Bocskai für das Gestüt Ravensberg sattelt. Im Sattel sitzt die Schweizerin Sibylle Vogt.
Im Sattel des frischen Siegers Sibelius sitzt der 28-jährige Maxim Pecheur. Er wird in Krefeld mit der Armbinde reiten, die im Vorjahr auf Initiative des neu gegründeten Rennclubs Mülheim an der Ruhr wieder eingeführt wurde.
Es gab eine solche Armbinde zuletzt vor rund 40 Jahren, der 2013 im Alter von 90 Jahren verstorbene, achtfache Champion Fritz Drechsler hat sie letztmals getragen. Die Binde trägt derjenige Jockey, der die meisten Siege in der laufenden Saison erreicht hat.
Pecheur führt mit 18 Erfolgen vor Lukas Delozier mit zehn Siegen. Der am Sonntag in Mannheim reitende, 21 Jahre alte Franzose Delozier wird vom 5. Mai bis 1. Juni eine 28-tägige Peitschenstrafe abbrummen, die er sich in Hoppegarten eingehandelt hat. Pecheur hat schon beim ersten Jahres-Renntag am 6. Januar in Dortmund mit Bützje und Gentle Jaime zweimal gewonnen.
„Ich möchte die Binde so lange tragen wie möglich“
Seine Chancen, die begehrte Armbinde auch beim letzten Renntag am 29. Dezember in Dortmund noch zu tragen, stehen gut. Der gebürtige Pforzheimer mit Kindheit und Jugend im Saarland kann problemlos 52 Kilogramm auf die Waage bringen, damit tun sich viele Konkurrenten sehr schwer.
Der achtfache Champion Andrasch Starke weilt noch in Japan – er scheidet für das Championat 2019 aus. „Natürlich möchte ich diese Binde so lange tragen wie möglich“, gesteht Pecheur ein, dem 2017 schon der Derbysieg mit Windstoß gelang.
Das Jahr 2019 ist für ihn unabhängig von den Chancen auf das Championat ohnehin etwas Besonderes. Kürzlich hat er seine langjährige Lebenspartnerin, die ehemalige Amateur-Championesse Lena Maria Mattes, geheiratet.