Galopp Ratibor-Rennen – eines mit Geschichte

Krefeld · Am Sonntag steigt der letzte Renntag des Jahres im Stadtwald. 55 000 Euro werden für den Sieger ausgeschüttet.

So war es im Vorjahr beim Herzog-von-Ratibor-Rennen: Sieger Poldi´s Liebling mit Reiter Bauyrzhan Murzabaye vor Guiri mit Jockey F. Minarik. Archiv: Jochmann

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Wenn am Sonntag im Rahmen der sechs Rennen ab 12 Uhr zum Finale der Saison 2018 auf der Krefelder Galopprennbahn im Stadtwald das traditionsreiche Herzog von Ratibor-Rennen um 14.30 Uhr als letztes Rennen um insgesamt 55 000 Euro gelaufen wird, dann kann (für die Wertigkeit des Rennens) ein Blick zurück auf das Vorjahr nicht ausblieben. Damals liefen sechs Pferde – dabei waren mit Weltstar und Destino die beiden Erstplatzierten des Deutschen Derbys am 8. Juli in Hamburg-Horn. Sie haben am 5. November 2017 in Krefeld allerdings nicht gewonnen, sondern landeten auf den Plätzen vier und fünf, ihr damals verzweifelter Trainer Markus Klug ließ aufgeregt ein Dopingproben entnehmen – er konnte sich die schlechten Leistung nicht erklären.

Die Dopingprobe brachte keinen Beweis von Unregelmäßigkeiten, die Pferde waren schlichtweg außer Form. Im Feld der neun Pferde am Sonntag ist der dreifache Meistertrainer Klug mit Accon (Rene Piechulek), Dschingis First (Maxim Pecheur) und Sibelius (Andreas Helfenbein) dreifach vertreten, allerdings nicht zwingend in den Favoritenrollen. Diese Hauptrolle wird der Hengst Certain Lad mit Charles Bishop aus dem Stall des englischen Trainers und Ex-Fußball-Nationalspielers Mick Channon übernehmen. Wenn Channon-Pferde nach Deutschland kommen, dann sind Siege programmiert.

Von den drei Erstplatzierten spricht kaum noch jemand

Die drei Erstplatzierten des Ratiobr-Rennen 2017 sind dagegen heute fast vergessene Pferde. Der Sieger Poldi`s Liebling ist nach einem zweiten Platz im Derby von Prag am 24. Juni nicht mehr gelaufen, der Zweite Guriri nicht mehr im Rennstall und der Dritte Melodino müht sich auf der Ebene von Listenrennen. Allerdings hat das Derby auch an der Substanz von Weltstar und Destion gezehrt – beide kurieren Verletzungen aus. Weltstar musste nach dem Derbysieg passen, Destino nach einem mühevollen Sieg am 5. August in Düsseldorf.

Das Ratibor-Rennen 2018 wird mit dem Untertitel „Großer Preis des Olympischen Dorfes von Berlin 1936“ gelaufen. Es soll eine Beziehung zum Krefelder Unternehmen Kleinriders Grundbesitz skizzieren, das in Berlin neue Projekte plant. Auf dem Gelände des Dorfes von 1936 stehen heute moderne Wohneinheiten.

Für den Bau des Olympiastadions musste die populäre Rennbahn in Grunewald bereits weichen. Parallelen zu heute ist das Verschwinden der Rennbahn in Frankfurt am Main für die Akademie des Deutschen Fußball Bundes. Bremens Rennbahn soll für Wohnungen verschwinden, die Proteste dagegen sind allerdings heftig und offenbar erfolgversprechend.