Galopp-Auftakt mit Klassiker

Dr. Busch-Memorial ist mit 55 000 Euro dotiert — der Hengst Wild Max ist der Favorit.

Foto: Klaus-Jörg Tuchel

Mit einem der sportlichen Höhepunkte seines Jahresprogramms mit nur fünf Renntagen beginnt am Sonntag um 14.15 Uhr die Saison auf der Krefelder Stadtwald-Rennbahn. Das unter der Partnerschaft mit den Stadtwerken Krefeld gelaufene Dr. Busch-Memorial ist ein Markenzeichen für diese Rennbahn. Sieben Pferde kämpfen um die insgesamt 55 000 Euro — davon 32 000 Euro an den Sieger.

Das Busch-Memorial ist unverändert eine wichtige Etappe auf dem Weg zum 149. Deutschen Derby am 8. Juli in Hamburg-Horn. Im Krefelder Stadtwald geht es über 1700 Meter, in Hamburg über 2400 Meter. Das zur Europa-Gruppe III-Kategorie gehörende Rennen wird um 17 Uhr gestartet — als letztes Rennen.

Die Favoritenrolle an der Wettbörse wird der Hengst Wild Max mit Eduardo Pedroza übernehmen, den der Spitzentrainer Andreas Wöhler sattelt. Einer seiner Gegner trägt den verpflichtenden Namen Weltstar mit Adrie de Vries im Sattel und ist ein Bruder des amtierenden Derbysiegers Windstoß aus dem Gestüt Röttgen. Weltstar kennt den Krefelder Kurs, im Ratibor-Rennen 2017 enttäuschte er als 24:10-Favorit, wurde Vierter. Drei Pferde des Trainer Markus Klug belegten damals die letzten Plätze. Der Trainer war schier verzweifelt, doch die Dopingproben gaben keinerlei Aufklärung über die schwache Leistung. Markus Klug zum Rennen am Sonntag: „Die Trainingsleistung von Weltstar war gut. Jetzt muss er zeigen, ob er wirklich in diese Klasse gehört.“

Hoffnungsträger für ihre Züchter, Besitzer und Trainer sind alle sieben Starter. Zargun hat den immer mehr ins Blickfeld geratenen Franzosen Clement Lecoeuvre im Sattel. In Düsseldorf holte das Pferd sich Kondition für Krefeld. Er ist der zweite Wöhler-Starter. Als Sieger beim Debüt in Köln kommt All for Arthur mit Michael Caddedu an den Start. Außenseiter-Rollen nehmen Kronprinz mit Filip Minarik, Ninaro mit Anthony Crastus und Melodino mit Andre Best ein.

Aber auch das Busch-Memorial ist in seiner großen Tradition nicht nur von Favoriten gewonnen worden. Im letzten Jahr hieß der Sieger Dragon Lips aus dem Stall von Andreas Suborics. Nach einem weiteren Sieg in Köln wurde das Pferd von seinem Leipziger Besitzer hochpreisig — kaum unter 300 000 Euro — nach Hongkong verkauft. Dort hat er bislang nur enttäuscht.

Der letzte Sieger aus Krefeld, der im Sommer auch das Derby gewann war Next Desert im Jahre 2002. Unzählige Spitzenpferde sind in diesem Rennen in Krefeld angetreten.

Es werden nur sechs Rennen im Stadtwald gestartet, auch mit einigen kleinen Feldern und den unausbleiblich geringen Wetteinsätzen. Einer der Gründe für das geringe Interesse der Ställe ist der Doppelrenntag am Samstag und Sonntag, den der in London lebende Krefelder Finanzkaufmann Gerhard Schöningh auf seiner Bahn in Berlin-Hoppegarten veranstaltet.