Lust und Frust auf den Pokal
Die HSG Krefeld muss die drei ausstehenden Spiele alle gewinnen.
Die direkte Qualifikation für den DHB-Pokal mit dem dritten oder vierten Tabellenplatz lautet das Ziel von Handball-Drittligist HSG Krefeld. Gleichwohl hält sich die Begeisterung für die erste Pokalrunde, die am 19./20. August, in acht Turnieren mit je vier Mannschaften ausgetragen wird, bei den Schwarz-Gelben in Grenzen.
Die Drittligisten spielen als Veranstalter dieser Runde, mitten in den Sommerferien, gar keine Rolle. Alle Turniere wurden an Zweitligisten vergeben. Für HSG-Geschäftsführer Thomas Wirtz ein überholtes Modell: „In jeder Runde werden ein Erst- und ein Zweitligist und jeweils zwei Mannschaften aus der 3. Liga spielen. Eine reelle sportliche Chance für die Mannschaften aus den unterklassigen Ligen sehe ich nicht. Vielleicht ist das Turnier für einige Ausrichter aus wirtschaftlicher Sicht interessant, was ich eher bezweifle. Die erste Pokalrunde ist ein Zuschussgeschäft“.
Wirtz hat mit der HSG seine Erfahrungen gesammelt, in Rostock spielte sein Team vor 80 Zuschauern, schied in Runde eins aus. Selbst TuSEM Essen, so Wirtz, das einst als Gastgeber den THW Kiel zugelost bekam, kam auf knapp 600 Zuschauer, konnte gerade seine Kosten bestreiten. Denn alle Teams erhalten, laut Reglement, vom Ausrichter einen Euro pro Kilometer Fahrtkosten. Zusätzlich müssen drei Schiedsrichter-Gespanne bezahlt werden, schlagen Hallen- und Personalkosten zu Buche. Für die Drittligisten geht es zudem meist nach dem ersten Spiel, da ausgeschieden, gleich nach Hause.
Wirtz sagt: „Wir sollten zum bewährten Pokalmodus zurückkehren. Zu Drittligazeiten von Adler Königshof waren wir als klassentieferes Team Gastgeber, hatten den Zweitligisten Aue in der Königshofer Halle zu Gast, und sind nur knapp gescheitert. Da war echter Pokalgeist zu spüren.“ Sechs Punkte müssen die Krefelder aus den letzten drei Spielen holen, um zumindest den vierten Tabellenplatz zu sichern. Das HSG-Team könnte dann zur geplanten Abschlussfahrt nach Mallorca aufbrechen.
Am Sonntag um 17 Uhr spielen die Krefelder OHV Aurich auf, der Heimatstadt von Trainer Dusko Bilanovic. Der 46-jährige Serbe will unbedingt seine Mission als Interimscoach erfolgreich beenden — als Empfehlung für zukünftige Trainer-Engagements. Neben der HSG kämpfen Leichlingen, Köln-Longerich und Schalksmühle-Halver um die begehrten Plätze.