Hockey Timur Oruz kämpft um Hockey-Meisterschaft
Krefeld · Am 18. und 19. Mai steigt auf der Anlage des Crefelder HTC das Saisonfinale.
Gerne erinnert sich Timur Oruz noch an das vergangene Jahr zurück. Nicht unbedingt an das Endspiel um die deutsche Meisterschaft, das der heute 24-Jährige mit Rot-Weiß Köln gegen Uhlenhorst Mülheim verlor. Aber doch an das Ambiente auf der Gerd-Wellen-Anlage, die der Modellathlet aus seiner Kindheit und Jugend noch sehr gut kennt. Dort ganz in der Nähe ist der Hockey-Nationalspieler aufgewachsen, dort hat er gespielt, bis er 18 war. Vor sechs Jahren zog es ihn aber davon. Wie im vergangenen Jahr wird er aber am 18/19. Mai wieder auf die Plätze an der Hüttenalle zurückkehren. Diesmal will er den Titel holen.
„Im letzten Jahr war es ein unfassbares Highlight, es war bombastisch“, sagt Oruz, dessen Schwester Selin in der Frauenkonkurrenz mit dem Düsseldorfer HC um die Meisterschaft ringt. Die Geschwister könnten am Sonntagnachmittag am 19. Mai also ganz oben auf dem Treppchen stehen. „Die Verbundenheit zur Heimat ist natürlich da. Für meine Eltern ist es ja keine Anreise eigentlich“, sagt Timur Oruz, der immer noch viele Bekannte und Freunde im CHTC hat. Der 24-Jährige leidet seit einigen Jahren an Diabetes, ist Botschafter geworden. Er will ein Vorbild sein für die noch jüngere Generation und zeigen, dass man trotz dieser Krankheit Höchstleistungen im Sport bieten kann, erklärt er auf seiner Homepage. Selbst studiert er Medizin in Witten.
Der Weg zum Titel wird an diesen beiden Tagen in Krefeld ein steiniger werden. Favorit sei der amtierende Feld-Meister Uhlenhorst Mülheim, wie sein Mitspieler Christopher Rühr betont: „Die haben einen Lauf und genug junge Leute mit internationaler Erfahrung. Wir sind der Jäger.“ Rot-Weiß Köln, Bundesligazweiter, unterlag erst jüngst den Mülheimern in der Liga. Im Endspiel um den Europapokal scheiterten die Domstädter erst im Finale am belgischen Club Waterloo Ducks. „Unser Ziel ist der Titel“, sagt Rühr. Dazu kommt, dass Mülheim wieder auf eine große Fanschar setzen kann. Allein 800 bis 1000 Anhänger der „Uhlen“ werden zur Endrunde in Krefeld erwartet.
Folklore ja, Hass der Fangruppen untereinander gibt es im deutschen Hockeysport aber noch nicht. Das soll aus Sicht der Ausrichter auch so bleiben. „Das Hockey-Dorf ist offen. Man muss nicht zwingend Hockey schauen, kann auch essen oder trinken und ein bisschen Spaß haben“, sagt CHTC Clubmanager Robert Haake. Michaela Rausch vom Sponsor Sparkasse sieht in der Endrunde „eine Vorzeigeveranstaltung für Krefeld.“