Fußball: Wirrwarr in Oppum - Radmacher sagt ab

Der A-Ligist ist auf der Suche nach einem neuen Trainer.

<strong>Oppum. Es war alles geklärt, beide Parteien waren sich schnell einig, und der SV Oppum sah wieder einen Silberstreifen am Horizont - beim Fußball-A-Ligisten sollte am Dienstagabend Willi Radmacher erstmals auf dem Platz stehen und das Training im Sportpark leiten. So war es geplant. Doch es kam anders. Als der Verein um 11.18 per Mail bekanntgab, dass Radmacher das Amt von Yama Formuly übernehmen werde, hatte der 53-Jährige seine Entscheidung aus persönlichen Gründen bereits widerrufen und sie dann wenig später den Klubverantwortlichen mitgeteilt. Hintergrund: Durch einen Krankheitsfall in der Familie muss Radmacher erst einmal die weitere Entwicklung in seinem Umfeld abwarten. "Ich hätte gerne das Amt übernommen. Aber ich habe einfach im Moment die Zeit nicht und den Kopf nicht frei", sagte Radmacher im WZ-Gespräch. Zermürbt von den vielen Misserfolgen hatte Yama Formuly am 13.Spieltag - nach der deutlichen 2:5-Niederlage gegen Thomasstadt Kempen - seinen Posten zur Verfügung gestellt. Das zeichnete sich ab, denn beim Fußball-Kreisligisten rumort es seit längerem. Bereits Mitte Oktober kursierte in Kickerkreisen das Gerücht, dass Formuly entlassen worden sei. Diese "Ente" lastete wie eine Hypothek auf den Schultern des seit Jahren in Oppum engagierten Trainers.

Nach dem enttäuschenden Abstieg in die Kreisliga A in der vergangenen Saison ging die Talfahrt auch in Liga sieben weiter. Sechs Punkte aus 13 Spielen (bei neun Niederlagen) brachten das Fass zum Überlaufen. "Obwohl Formuly sich viele Verdienste für den Verein erworben hat, mussten wir handeln", sagte Oppums Fußballobmann Bruno Mertens.

Dabei konnten die Klub-Oberen vom Sportpark keineswegs mit einem Höhenflug zu Saisonbeginn rechnen. Denn das Team hatte nach dem Abstieg etliche gestandene Akteure verloren. Das war einkalkuliert, und es kam wie es kommen musste: Der Aderlass ließ sich nicht kompensieren. Leistungsträger wie die Brüder Guiseppe und Salvatore Somma oder Routinier Erhan Altunel sind kaum zu ersetzen.

Mit Radmacher, dem ehemaligen Trainer von Verberg/Gartenstadt, sollte es nun wieder aufwärts gehen. Doch das Thema ist nun erst einmal ad acta gelegt. Pressesprecher Axel Müller: "Wir suchen kurzfristig nach einer Interimslösung und werden in der Winterpause dann endgültig Nägel mit Köpfen machen."

Das Problem: Der SV Oppum hat derzeit auch keinen Co-Trainer, und am Sonntag kommt es zum Lokalderby gegen BV Union (14.30 Uhr).