Galopp: Zazou – Großverdiener unter den Hengsten
Der Dreijährige von Werner Heinz ist einer der Favoriten beim Busch-Memorial.
Krefeld. Davon träumt jeder Besitzer eines Rennpferdes: Der dreijährige Galopperhengst Zazou hat bei nur fünf Starts für jeden der gelaufenen 7300 Meter exakt 21.448 Euro pro km verdient, insgesamt 156.575 Euro. Am Sonntag geht er als einer der beiden Favoriten an den Start des Dr. Busch-Memorial, dem Großen Preis der Krefelder Wirtschaft und der Wirtschaftsfördergesellschaft Krefeld, um 50.000 Euro, davon 32.000 Euro für den Sieger.
Mario Hofer trainiert den schnellen Hengst im Stadtwald: "Wenn er am Sonntag gewinnt, geht es mit großen Rennen in Frankreich weiter. Gewinnt er nicht, bleiben wir mit ihm in Deutschland," sagte der Trainer. Besitzer des ungewöhnlichen Vierbeiners ist Werner Heinz (59), früher in der Gastronomie tätig und heute einer der Giganten der Vermarktung in Sport und Show.
Es begann mit dem 1994 beim Großen Preis von San Marino in Imola verunglückten Rennfahrer Ayrton Senna. In der PS-Branche kümmert sich der Mann von der Mosel (zu seinem früheren Büro in den Weinbergen bei Trier führte eine eigens gebaute Schienenbahn) um Nico Rosberg, Tom Kristensen und Frank Biela.
Zu seiner besten Zeit ließ sich Skispringer Sven Hannwald von Werner Heinz beraten, ebenso wie Nick Heidfeld. Heinz organisierte für Henry Maske auch dessen Comeback-Kampf im März 2007 gegen Virgil Hill. Zudem kümmert er sich in Teilbereichen um die Vermarktung des Nürburgrings, und für den Geschmack der Masse steht Mario Barth bei ihm unter Vertrag.
Seine Leidenschaft aber gehört den Rennpferden. Vom Gestüt Schlenderhan-Besitzer Georg von Ullmann wurde er animiert, und gleich eins seiner ersten Pferde war ein Hit. Der Hengst Dai Jin gewann 2003 das Deutsche Derby in Hamburg, heute ist er Deckhengst im Gestüt Zoppenbroich in Rheydt.
Seit dem Derbysieg agiert Werner Heinz mit großem Erfolg in der Szene des Sports der Kumpel und der Könige und klagt immer wieder: "Ich habe zu viele Pferde." Den schnellen Zazou hat er über die Auktion in Iffezheim erworben. Für 38.000 Euro vom Gestüt Fährhof der Bremer Kaffeedynastie Jacobs, der Marktwert liegt schon heute bei etwa 300.000 Euro. Beim Zuschlag mit dem Auktionshammer war der Hengst noch namenlos. "Wir haben einen Namen mit Z gesucht, der eine besonders beschwingte Lebensweise symbolisiert. Da ist uns Zazou eingefallen", so Heinz.
Obwohl am Sonntag die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft auf dem Hockenheim-Ring stattfindet, kommt Heinz nach Krefeld: "Wir wollen gewinnen. Trotzdem wird Zazou ohne Peitsche geritten. Schließlich hat er noch eine Nennung für das französische Derby." Geritten wird der Hengst vom Kölner Jockey Terence Hellier, mit 44 Jahren der älteste Reiter im Feld, aber mit besonders viel Gefühl. Peitschen mag der Jockey nämlich nicht.