Galopp: Zazou verpasst Derby-Sieg
Außenseiter Buzzword verweist den Hofer-Schützlinge auf den zweiten Platz.
Hamburg. Es hat nicht sollen sein. Der Hengst Zazou aus dem Stall von Trainer Mario Hofer aus Krefeld ist im 141. Deutschen Galopp-Derby am Sonntag vor 15000 Zuschauern in Hamburg "nur" Zweiter geworden. Es gewann der für 50000 Euro nachgenannte englische Hengst Buzzword mit Jockey Royston Frech. Das Team um Zazou trug die Niederlage mit Fassung. Trainer Mario Hofer: "Auf den letzten Metern fehlte ihm der Schwung. Er ist kein echtes 2400-m-Pferd. Das war uns schon klar. Wir werden mit ihm auf eine kürzere Distanz zurückgehen. Immerhin war er das beste deutsche Pferd. Mitte der Geraden habe ich noch den Sieg geglaubt. Er wurde von einem besseren Pferd korrekt geschlagen."
Zazous Besitzer Werner Heinz kassierte für den zweiten Platz neben dem Rennpreis von 100000 Euro die Zusatzprämie für das beste deutsche Pferd von 96000 Euro. Für 38000 Euro hatte er den Hengst namenlos auf der Auktion in Baden-Baden/Iffezheim vom Gestüt Fährhof erworben. Einen sensationellen fünften Platz im Feld der 20 Starter verteidigte mit Lamool das zweite Hofer-Pferd: "Er sollte vorne gehen, das war alles sehr gut." 10000 Euro und die Zusatzprämie von 9600 Euro kassierte Besitzer Eckard Sauren.
In Buzzword (frei übersetzt Schlagwort) gewann estmals seit der internationalen Öffnung im Jahre 1994 ein ausländisches Pferd das Deutsche Derby. Im Sattel des Siegers saß der hierzulande bislang wenig bekannte Jockey Royston French. Der 34-jährige Engländer mit jamaikanischen Wurzeln kam zum Einsatz, weil der eigentlich für den Ritt vorgesehene Ahmed Ajtebi gesperrt war. Frech: "Buzzword ist ein sehr hartes Pferd. Er hat bravourös gekämpft und sich immer wieder gestreckt. Ich habe Deutschland in mein Herz geschlossen, denn hier habe ich letztes Jahr mein erstes großes Rennen gewonnen. Mit Ahmed Ajtebi habe ich mich intensiv über das Pferd unterhalten."
Der wichtige dritte Platz wurde nicht auf dem grünen Rasen, sondern im Zimmer der Rennleitung entschieden. Der große 715:10-Außenseiter Sir Lando aus Norwegen war im Ziel Dritter, hatte 100 Meter vor dem Ziel Russian Tango krass behindert, es kam sogar zu einer Berührung. Deshalb disqualifizierte die Rennleitung Sir Lando und setzte ihn zurück auf den vierten Platz, während Russian Tango zum Dritten erklärt wurde. Der nach letzten Formen deutlich bessere und auch für die 50000 Euro gemeldete Monterosso spielte nie eine prägende Rolle und landete auf dem siebten Platz unter den 20 Startern. Sein Jockey Kieren Fallon: "Er war sehr früh geschlagen. Wir hatten keine Chance." Schon im Führring sah man dem Hengst die harte Saison an.