Dr. Busch-Memorial Galopprennen: Millowitsch hat leicht die Nase vorn

Zielfoto-Entscheid im Dr. Busch-Memorial. Trainer Markus Klug feiert Doppelsieg. Wettumsatz von knapp 131 000 Euro.

Foto: Klaus-Jörg Tuchel

Krefeld. Von einer solchen Situation träumt jeder Trainer eines Galopprennpferdes: zwei seiner Pferde im Endkampf eines großen Rennens. Für Ex-Champion Markus Klug wurde diese komfortable Situation am Sonntag im Dr. Busch-Memorial um den Preis der SWK auf der Krefelder Galopprennbahn Wirklichkeit. Millowitsch mit Andreas Helfenbein und El Loco mit Adrie de Vries kämpften um den Sieg in dieser ersten wichtigen Vorprüfung für das 147. Deutsche Derby am 10. Juli in Hamburg-Horn.

Das Zielfoto musste vergrößert werden, und Millowitsch hatte klar erkennbar den kleinstmöglichen Vorsprung einer Nase — 32 000 Euro Siegprämie für die NRW-Landesbeamtin Dr. Alexandra Margarete Renz aus Köln.

Sie ist auch die Züchterin von Millowitsch, dessen Namenspate der 1999 verstorbene Kölner Volksschauspieler Willy Millowitsch war. Trainer Klug sagte bei der Siegerehrung: „Es lief schon so, wie ich mir das vorgestellt hatte. El Loco hat eine gewaltige Galoppade mit einer Riesenaktion. Deshalb ging er gleich an die Spitze. Millowitsch musste im Endkampf noch einen Umweg in Kauf nehmen, sonst wäre es nicht ganz so knapp geworden.“

Große Freude herrschte bei Jockey Andreas Helfenbein, der immer wieder nach Krisen für out erklärt wurde: „Das kenne ich schon. Ich bin immer wieder aufgestanden. Millowitsch ist ein tolles Pferd, und ich freue mich, ihn weiter reiten zu dürfen.“ Das wird am 16. Mai im klassischen Mehl-Mülhens-Rennen in Köln sein, El Loco soll auf dem Weg zum 147. Deutschen Derby am 10. Juli in Hamburg den Großen Preis der Badischen Unternehmer beim Frühjahrs-Meeting in Baden-Baden/Iffezheim bestreiten.

Auch mit Adrie de Vries, der sich im Endkampf des Busch-Memorials mit der Peitsche zurückhalten musste und sich auf vier Einsätze beschränken musste. Der Reiter tritt eine Sperre über vier Renntage an, weil er in Düsseldorf einmal zu viel mit der Peitsche agiert hatte.

Zufrieden in der Niederlage war auch das Team von El Loco, obwohl das Pferd ähnlich knapp geschlagen war wie im Ratibor-Rennen von Parthenius aus dem Hofer-Stall, der diesmal nur Fünfter wurde. Hinter Millowitsch und El Loco kamen der 31:10-Wettfavorit Noor Al Hawa und Capitano ins Ziel.

Für das Gestüt Röttgen war das Busch-Memorial ein besonderer Triumph, denn nicht nur El Loco, sondern auch der Sieger Millowitsch kamen dort zur Welt und wurden auf den Koppeln in Köln-Rath-Heumar aufgezogen.

Nach Angaben des Veranstalters waren 6000 Besucher gekommen, die Veranstaltung litt unter sehr wechselhaftem April-Wetter. Zudem gab es zum Auftakt technische Probleme mit der Ermittlung der Quoten, die durch die Partnerschaft des deutschen Galopprennsports mit den Franzosen in Paris ermittelt werden.

Mit 130 999,65 Euro blieb der Wettumsatz knapp über der Zahl des Vorjahres. Rennclub-Präsident Jan Schreurs: „Es war ein toller Renntag, wir hoffen noch auf einen weitere Veranstaltung an einem Wochentag in Zusammenarbeit mit unseren französischen Partnern.“ Der nächste Renntag findet am Sonntag, den 22. Mai, statt.