Galoppsport: Pastorius gibt sich die Ehre

Der Derby-Sieger wird beim Renntag am nächsten Sonntag im Stadtwald präsentiert.

Krefeld. Am Sonntag, 21 Uhr, ist der Sieger des 143. Deutschen Galopp-Derbys vom Stallgelände der Rennbahn in Hamburg-Horn im Transporter zurück in den Krefelder Stadtwald gebracht worden. „Pastorius ist um drei Uhr wohlbehalten in Krefeld angekommen“, sagt Mario Hofer.

Der Trainer übernachtete in der Hansestadt, studierte beim Frühstück die Medien mit den Derbygeschichten und fuhr mit der Zwischenstation im Gestüt Fährhof in Sottrum bei Bremen zurück nach Krefeld. „Es geht mir entspannt gut. Mit dem Derbysieg habe ich ein Lebensziel erreicht. Ich war vor zwei Jahren schon sehr enttäuscht, als Zazou Zweiter war. Das war zwar gut, aber Zweiter im Derby ist eigentlich auch wieder nichts. Den Sieg mit Pastorius habe ich genossen.“

Für die Zukunft des Derbysiegers gibt es konkrete Pläne: „Er wird im Großen Preis von Baden laufen.“ Das wäre am 2. September in Iffezheim, und er könnte dort auf die Weltklassestute Danedream treffen. Für die Krefelder Galoppsportfreunde gibt es aber schon beim Renntag am Sonntag ein Wiedersehen mit dem Derbysieger, der im Vorjahr im Stadtwald das Herzog von Ratibor-Rennen gewann und im SWK-Dr. Busch-Memorial Vierter wurde. Der dort Zweitplatzierte Hengst Energizer hat mittlerweile ein Rennen beim Royal Ascot-Meeting in England gewonnen.

Pastorius und das Team werden im Führring präsentiert, Renn-Club-Vizepräsident Denis Hartenstein empfing den Derbysieger schon im Absattelring von Hamburg-Horn. Der letzte Krefelder Derbysieger vor Pastorius war im Jahre 1970 der Außenseiter Lauscher, den Herbert Cohn im Stadtwald für die Brüder Rösler trainierte. Lauschers Derbysieg-Jockey Dave Richardson lebt nach dem Ende seiner Trainerlaufbahn in Frankfurt wieder in Krefeld und ist jeden Renntag auf der Bahn.

Bitter war die Niederlage für den 17:10-Favoriten Novellist mit Jockey Eddie Pedroza, der für übertriebenen Peitschengebrauch auch noch sechs Renntage gesperrt wurde. Der sportlich faire Besitzer Christoph Berglar kommentierte die Lage trefflich: „Wir sind mit Terry Hellier auf einen Reiter getroffen, der die richtige Spur zum Erfolg gefunden hat. Das war listig, aber für uns nicht lustig.“ Zudem litt Novellist wohl unter Fieber. Berglar ist mit dem Besitzer des Derbysiegers befreundet.

Schließlich lief mit Nostro Amico noch ein gemeinsames Pferd im Derby. Dieses Hofer-Pferd wurde Achter. Der dritte Hofer-Galopper Mano Diao kam nur auf dem letzten Platz. Nach einem debakelhaft schlechten Ritt des Schweden Fredrik Johansson. Hofer: „Das Derby fing für uns miserabel an.

Mano Diao war plötzlich an der Spitze. Dass war überhaupt nicht geplant.“ Das Rennen hat der Trainer im Jockey-Umkleidetraum auf den Monitoren verfolgt: „100 Meter vor dem Ziel habe ich plötzlich gesehen, dass wir gewinnen können.“ Der Rest war die Erfüllung eines Lebenstraumes und für den Galopprennsport in Krefeld die Berufung in den Adelsstand.