Handball: Der Bayer-Jubel wird im Keim erstickt
Uerdinger verlieren in der Schlusssekunde mit 29:30 gegen Wermelskirchen.
Uerdingen. Gerade einmal acht Sekunden träumten die Regionalliga-Handballer des SC Bayer 05 Uerdingen vom Punktgewinn gegen den haushohen Favoriten TuS Wermelskirchen. Doch dann traf der Wermelskirchener Linksaußen Stefan Bauerkamp mit dem Schlusspfiff zum 30:29 (17:12)-Erfolg. Sein unerfahrener Gegenspieler Niklas Weis (19) hatte den zehn Jahre älteren TuS-Angreifer ziehen lassen. Hängende Köpfe bei den abstiegsbedrohten Uerdingern, während die Gäste überglücklich und lautstark die Tabellenführung feierten.
Fast 60 Minuten lang hatten die Gäste Spiel und Gegner beherrscht und und führten drei Minuten vor dem Abpfiff mit 29:25. Doch Uerdingen kämpfte aufopferungsvoll und verkürzte zunächst durch Linkshänder Stephan Windrath, der nach langer Verletzungspause in den Schlussminuten ins Spiel kam, und Torjäger Sebastian Schlierkamp per Siebenmeter auf 28:29.
Die Gastgeber, bis dahin immer mindestens mit zwei Toren im Rückstand, witterten ihre Chance: Keeper Jäger parierte einen Wurf von Bauerkamp, den Gegenangriff verwandelte Spielertrainer Jörg Förderer 33 Sekunden vor dem Ende zum 28:29. Bayer lockerte nun die Deckung, und Alexander Schult angelte sich prompt den Ball, den Lukas Schmitz zum umjubelten 29:29 versenkte.
Doch der Jubel in der Bayerhalle verstummte genau so schnell, wie er gekommen war, der Wermelskirchener Siegtreffer war wahrlich ein Uerdinger Weihnachtsgeschenk. "Letztlich haben wir das Spiel in der ersten Hälfte verloren, als unsere Deckung nicht so gut stand und wir viel zu viele Tore über den Kreis kassiert haben. Außerdem sind zwölf Tore viel zu wenig. Leider hat uns die fehlende Cleverness am Ende zumindest einen Punkt gekostet. Aber wir haben natürlich etliche Großchancen wieder einmal liegen gelassen, sagte ein enttäuschter Uerdinger Spielertrainer Jörg Förderer.
Tatsächlich minimierte der Abstiegskandidat zwar seine Gesamt-Fehlerquote im Angriff, verwarf dafür aber drei Siebenmeter. Einfach zu viel, um gegen solch einen ausgebufften Gegner zu bestehen.