Auf den Spuren von Werner Rittberger

Heimisches Eiskunstlauf-Sextett geht ab morgen in Mannheim auf Titeljagd.

Krefeld. In der Werner-Rittberger-Halle an der Westparkstraße ist es mittlerweile nicht mehr viel kälter als draußen. Doch wenn man die Athleten auf dem Eis beobachtet, wie sie in ihren nur sehr dünnen und glitzernden Kostümen ihre Pirouetten drehen, friert man schon vom Zuschauen.

Unter dem überlebensgroßen Konterfei des berühmtesten Krefelder Eiskunstläufers Werner Rittberger bereiten sich sechs Mädchen und Jungen im Alter von 11 bis 17 Jahren auf den Höhepunkt der Saison und den nächsten Wegweiser in ihrer noch jungen Karriere vor. Denn ab morgen gehen die Deutschen Eiskunstlauf Meisterschaften in Mannheim über die Bühne. Die entscheidenden Wettkämpfe finden am Sonntag statt.

Für Katharina Zientek, Mathias Hechler und Waldemar Wolf vom SC Krefeld und für Katharina Gierok vom EV Krefeld geht es dann um alles. "Ein Podestplatz sollte schon drin sein", sagte Waldemar Wolf, und auch die 17-jährige Katharina Gierok - sie startet sogar in der Damen-Meisterklasse - möchte vorne dabei sein. "Ein Platz im ersten Drittel wäre schön", sagt sie. Für die anderen geht es in erster Linie darum, mit der eigenen Leistung zufrieden zu sein. "Wir geben keine Platzierung vor, aber ich möchte meine Sprünge stehen", betont Mathias Hechler.

Für Sarah Lenzen und Antonia Storm vom SC Krefeld geht es erst im Januar richtig los (Deutsche Nachwuchsmeisterschaften vom 8. bis 10. in Mannheim). Auch für dieses Duo spielt die Platzierung erst einmal eine untergeordnete Rolle. "Wir möchten im ersten Drittel landen und unser Programm gut durchlaufen", erzählen die zwei Jüngsten der Gruppe. "Gerade für die elfjährige Antonia ist es schwierig, denn es ist ihre erste Deutsche Meisterschaft. Da kennt sie die Abläufe noch nicht", sagt Trainer Jens ter Laak.

Er ist es auch, der die Gruppe in den vergangenen Wochen und Monaten auf den Saisonhöhepunkt vorbereitet hat "Der wichtigste Grundstein wird in der Saisonvorbereitung gelegt. Eine spezielle Vorbereitung für den Saisonhöhepunkt gibt es nicht, außer dass im Vorfeld der DM mehr Programme und Wettkämpfe gelaufen werden. Aber wir trainieren sowieso fast jeden Tag", so ter Laak.

Alle Teilnehmer haben eins gemeinsam: sie sind seit frühester Kindheit dem Eiskunstlauf verfallen und dementsprechend ambitioniert. "Jeder will irgendwann einmal etwas Großes erreichen, aber jetzt von einer WM zu sprechen, wäre vermessen", erklärt Waldemar Wolf ganz nüchtern seine Chancen für die Zukunft. Auch der Trainer hält sich mit Zielvorgaben zurück, lässt es sich aber nicht nehmen, seine Schützlinge anzuspornen. Ter Laak: "Es bringt nichts, Zielvorstellungen in den Raum zu stellen und die Athleten damit unnötig unter Druck zu setzen. Alle sind talentiert und haben gut trainiert. Wenn sie ihre Leistung abrufen, kommen die guten Platzierungen von ganz alleine."

Bei den Deutschen Titelkämpfen gilt es dann im Pflichtprogramm und in der Kür die Sprünge von Toeloop über Salchow bis zum Rittberger, dem berühmten Krefelder, fehlerfrei zu stehen.

"Wir wissen, was wir können und sind deswegen zuversichtlich, dass die Meisterschaften erfolgreich werden", sagt Katharina Gierok.