Handball: Olaf Mast ist trotz des Pokalsieges angefressen

Handball: Die klare Heimniederlage gegen Dülken liegt schwer im Magen.

Königshof. Adler Königshof hat zum vierten Mal den Handball-Kreispokal gewonnen. Mit 32:23 (14:9) besiegte die Mannschaft von Trainer Olaf Mast ungefährdet den Kreiskonkurrenten TV Aldekerk. Doch richtige Jubelstimmung wollte beim Titelverteidiger nicht aufkommen, denn die Aldekerker schickten zuvor ihre ersatzgeschwächte Regionalliga-A-Jugend aufs Parkett. Statt eines packenden Endspiels erlebten 700 größtenteils enttäuschte Zuschauer in der Sporthalle des Uerdinger Berufskollegs einen Kampf David gegen Goliath. Denn Aldekerk hatte die komplette erste Mannschaft "wegen vieler Verletzungen und Blessuren" aus dem Spielbetrieb gezogen.

Lange Gesichter gab es schon vor dem Anpfiff beim Handball- Kreisvorstand und Ausrichter SSV Gartenstadt, doch der Stimmung rund um das Berufskolleg tat die ungewöhnliche und sportlich fragwürdi-ge Aldekerker Entscheidung keinen Abbruch. Bei bester Partylaune suchte die Kreis-Handballszene das Gespräch und feierte bis in die Nacht hinein.

Mit gehörigem Abstand verfolgte Olaf Mast von der Trainerbank aus die Siegerehrung seiner Mannschaft, doch der oberste Königshofer Übungsleiter wirkte angefressen wie schon lange nicht mehr: "Nichts gegen die Talente aus Aldekerk. Aber einen Sieg gegen solch eine Rumpftruppe darf ich von meiner Mannschaft natürlich erwarten. Bei mir hängt viel mehr der Eindruck von gestern nach. Mit diesem Spiel habe ich noch nicht abgeschlossen und darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen."

Mast hob auf das 33:44 (17:20)-Heimdebakel im vorgezogenen Meisterschaftsspiel gegen die SG Dülken ab, in dem die Adler nur 15 Minuten lang (6:4) eine passable Leistung zeigten. "Danach brachen alle Dämme. Die Abwehrleistung war eine Katastrophe, unsere jungen Torhüter wurden regelrecht im Stich gelassen", ärgerte sich Mast über den beschämenden Auftritt gegen den Tabellenvorletzten. Nach der Niederlage dürften die Königshofer das Saisonziel weiter nach unten korrigieren. Selbst der angestrebte vierte Tabellenplatz rückt bereits jetzt in weite Ferne.