HSG mit Heimpleite vor ausverkauftem Haus

Gegen Spitzenreiter Bayer Dormagen gibt es eine 23:34-Niederlage. An der Sporthalle in Königshof mussten Fans abgewiesen werden.

HSG mit Heimpleite vor ausverkauftem Haus
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Eine Nummer zu groß war Handball-Drittliga-Tabellenführer Bayer Dormagen für die zuletzt stark aufspielende HSG Krefeld. Mit 23:34 (10:14) unterlag das Team von Trainer Olaf Mast gegen den zukünftigen Zweit-Bundesligisten, der sich nach dem 21. Saisonsieg und fünf Spieltage vor dem Saisonende nur noch selbst um den Aufstieg bringen kann.

Für die tapfer kämpfenden Krefelder, die am Ende zu hoch und unter Wert geschlagen wurden, bleibt die Erkenntnis, dass sich unter neuer HSG-Fahne sehr wohl gelungene Handballabende feiern lassen. Denn bereits kurz vor dem Anpfiff war die Königshofer Sporthalle mit 600 Zuschauern restlos ausverkauft, ließ HSG-Kassenchefin Silvia Plenker die Hallentüren schließen. Etliche Fans mussten wieder nach Hause gehen.

„Wir sind zum ersten Mal an der Kapazitätsgrenze angelangt. Hier in Königshof platzt es aus allen Nähten und die Glockenspitzhalle ist einfach noch eine Nummer zu groß. Ein Zwischending für knapp 1000 Zuschauer gibt es in Krefeld nicht“, sagte HSG-Geschäftsführer Thomas Wirtz.

Sportlich lief für die Gastgeber einfach nicht alles rund, zu hoch war die Fehlerquote. So blieb es Lukas Schmitz vorbehalten mit seinem Treffer zum 2:1 (3. Minute) die einzige HSG-Führung in diesem Spiel zu markieren, die Dennis Marquardt wieder egalisierte. Der 29-jährige Bayer-Abwehrchef hätte gleich darauf nach seinem unsportlichen „Füßchen halten“ statt Gelb zumindest eine Zweiminutenstrafe kassieren müssen. Doch schon hier deutete sich an, dass die HSG als Gastgeber keinen Sonderbonus von den Unparteiischen erhalten sollte.

Wie am Schnürchen bauten die Gäste schnell den Vorsprung auf 6:2 aus, doch die HSG kämpfte aufopferungsvoll und schaffte ebenso flink wieder den 5:6-Anschluss. Doch nun schlichen sich die ersten Fehler ins HSG-Spiel ein. Thomas Plhak, eigentlich ein sicherer Siebenmeterschütze, scheiterte zum 6:6-Ausgleich am starken Bayer-Keeper Sven Bartmann. Stattdessen schlug der Tabellenführer durch den erst 19-jährigen Junioren-Nationalspieler Simon Ernst zurück (5:9), der nach der Saison in die erste Liga zum VfL Gummersbach wechseln wird.

Nach dem Seitenwechsel führte Dormagen schon 16:10, spielte dann „Larifari“ — so Trainer Jörg Bohrmann — und hielt die HSG zumindest bis zum 17:20 (44.) durch Dennis Tenberken im Spiel. Danach zog der Bayer-Express auf und davon (18:24), mussten die Krefelder ihrem hohen Tempo ein wenig Tribut zollen. „Wir haben gegen einen Gegner verloren, der in dieser Liga seinesgleichen sucht. Allein Simon Ernst ist eine Augenweide“, sagte Trainer Olaf Mast.