Oberliganiederrhein KFC: Pranjes muss sich bewähren
Der Offensivmann des KFC spielt um einen neuen Vertrag. Der Spitzenreiter gastiert in Baumberg.
Krefeld. Eigentlich wollte KFC-Trainer André Pawlak diese frohe Botschaft in die Welt hinaus senden: keine neuen Verletzten in dieser Woche beim Oberliga-Spitzenreiter: „Wir haben unbeschadet trainiert.“ Und doch wirkte der 46-Jährige bei seinen Worten so, als traue er der Ruhe noch nicht so recht über den Weg. Eine Woche ohne Verletzte — das wäre in diesen Tagen beim KFC schon eine Nachricht wert gewesen, fielen doch in den vergangenen Wochen immer wieder Akteure aus — oder verabschiedeten sich schon aus der Saison (Schmidt, Goris, Hirsch). Kurz vor Ende der Pressekonferenz aber geschah es dann doch noch: Tanju Öztürk rief seinem Trainer schon durch den Kabinengang „Schlechte Nachrichten!“ zu. Der 27-Jährige betrat den Business-Raum und berichtete von seinem Arztbesuch. Diagnose: Knochenabsplitterung im Oberschenkel. Schwer zu glauben, dass der Mittelfeldspieler mit dieser Verwundung schon seit der Schonnebeck-Partie spielte und trainierte. Laut Pawlak soll er selbst entscheiden, ob er die Saison frühzeitig beendet, oder doch weiterspielt, vielleicht auch im Gastspiel bei den SF Baumberg.
Dann wird auch Johannes Dörfler nach seiner Sperre dabei sein und gleich wieder seine Position auf der rechten Außenbahn einnehmen. Aleksandar Pranjes wird auf die linke Seite ausweichen — obwohl dieser die rechte Seite vorzieht, um dort mit seinem starken linken Fuß in die Mitte zu ziehen und in Arjen Robben-Manier zum Torabschluss zu kommen. Die Rochade zeigt aber auch, dass der erst 20-jährige, unbekümmert und frech spielende Dörfler, der zu Saisonbeginn eigentlich noch als Perspektivspieler gekommen war, sich seinen Platz in der Startelf längst erobert und sogar einen genial angehauchten Mann wie Pranjes verdrängt hat. Der 26-jährige Linksfuß dagegen, dessen Vertrag ausläuft, spielt in den kommenden Wochen auch um einen neuen Vertrag beim KFC. Pawlak, der Pranjes eher auf links sieht, da er dort mit seinem starken linken Bein Bälle schneller und besser hinter die Abwehr bringen kann ohne abzustoppen, sagt: „Wir wollen von ihm noch etwas sehen.“ Fest auf ihren Seiten sollen die beiden Außenspieler aber nicht kleben. Pawlak wünscht sich selbstständige Seitenwechsel während des Spiels, so wie es der immer noch angeschlagene Oguzhan Kefkir und Pranjes im Spiel gegen Kray vorbildlich betrieben hatten und somit für viele Überraschungsmomente sorgten. Kefkir soll, so Pawlak, nur im Notfall zum Einsatz kommen, wie schon gegen Kray.