Handball Königshofs Handballer kommen nicht in Schwung
Krefeld. · Die neuformierte Mannschaft hat bisher alle drei Saisonspiele in der Regionalliga verloren – eine Analyse.
Drei Spiele, drei Niederlagen – Adler Königshof ist Tabellenletzter der Handball-Regionalliga. Es läuft holprig für den neuen Trainer Goran Sopov und seine Mannschaft. Aus 14 neuen Spieler versucht der 49-Jährige ein Team zu formen. Derzeit sucht Sopov Häuptlinge, die Verantwortung übernehmen. Ein steiniger Weg, mit vielen Problemen. Eine Analyse.
Die Torhüter
In Florian Lindenau vom TV Aldekerk holte Sopov einen Routinier mit Charakter. Mit Nachwuchsmann Dean Christmann, einst dritter Keeper bei der HSG Krefeld, steht ein zweiter gut ausgebildeter Spieler bereit. Lindenau gilt als gesetzt, beide haben Regionalligaformat.
Die Abwehr
Zum Auftakt nur 21 Gegentore, danach brachen alle Dämme – 71 Treffer kassierte die Adler-Abwehr danach in zwei Spielen. Sebastian Bartmann sieht der Adler-Trainer in der Chefrolle. Doch der 27-Jährige, einst in der 3. Liga aktiv, muss erst wieder in der Regionalliga Fuß fassen. Ein Jahr spielte Bartmann beim TV Oppum in der Oberliga – ein Klassenunterschied. Um Bartmann herum muss sich die Abwehr formieren. Sopov besitzt wenig Alternativen, agiert meist in einer defensiven 6:0-Aufstellung.
Der Angriff
Konstanz über 60 Minuten bemängelt der Adler-Coach bislang in jedem Spiel. Gute Ansätze waren zu sehen, brachten aber wenig Zählbares. Mit dem 24-Jährigen Dejan Pavlov verpflichtete Adler ein Talent für die Spielmacher-Position. Doch der gebürtige Kroate lebt erst kurz in Krefeld, muss sich sportlich wie privat und beruflich einleben. Ob Pavlov den Häuptling auf dem Feld dauerhaft spielen kann, wird sich zeigen. Sechs Monate laborierte Tim Wirtz an einer Patellasehnen-Verletzung. Auf den halblinken Angreifer, der einen gewaltigen Trainingsrückstand aufholen muss, hält Sopov große Stücke. Niklas Funke, in Düsseldorf in der Landesliga unterwegs, hat großes Potenzial, konnte gegen Aldekerk erstmals mit sieben Toren überzeugen. Ebenso wie Florian Lepper, der gegen Bonn sechs Tore warf. Beide müssen aber konstant für Tore sorgen. Von einer Verletzung zur nächsten stolpert Timo Hüpperling. Der erfahrenste Angreifer findet nicht in die Spur. Auf der rechten Außenbahn hinterließ Bruno Zavada einen guten Eindruck. Doch noch fehlt die Bindung, bislang nur acht Tore. Am Kreis ist Bartmann ohne Alternative, da der Ex-Kaldenkirchener Jochen Schellekens nach Verletzungen ebenfalls erst mit Kurzeinsätzen den Anschluss sucht.
Der Trainer
Sopov wusste um die Herkulesaufgabe, hat indes viel Kredit bei den Verantwortlichen. Die Mannschaft versteht sich, geht laut Sopov „nett miteinander um, ist aber noch keine eingeschworene Gemeinschaft“. Dagegen stehen hohen Erwartungen. Sopov: „Langsam müssen wir Punkte holen, am besten am Samstag gegen die HSG-Siebengebirge.“ Der Vorletzte legte mit 0:6-Punkten ebenfalls einen Fehlstart hin.