Pferdesport Applaus für Hofer-Team in München

Krefeld · Zwei Siege für den Krefelder Stall beim populären Dallmayr-Galopp-Renntag.

Zwei Hofer-Pferde allein im Ziel: Nante (Nr.1) mit Adrie de Vries vor Princess Tine mit Maxim Pecheur.

Foto: wz/Sabine Schweitzer/marcruehl.com

Siegerehrungen sind für den Krefelder Galoppertrainer Mario Hofer (63) zu einer Rarität geworden. Es ist die logische Konsequenz des auf nur 29 Pferde geschrumpften Stalles, der in besten Zeiten bis zu 80 Vierbeiner der edlen Rasse Vollblut beherbergte.

Beim populären Dallmayr-Renntag in München-Riem verbeugte sich Hofer ergriffen beim Applaus der wenigen aufgrund der Corona-Pandemie anwesenden Besucher. Das für 17 000 Euro bei der BBAG-Auktion in Iffezheim gekaufte Hofer-Pferd Vancuro schaffte im ersten der elf Rennen den ersten Sieg beim fünften Start für den Besitzer Eckhard Sauren, dem Präsidenten des Kölner Rennvereins und Vorstandsmitglied beim 1.FC Köln.

Im Sattel des Wallachs saß der amtierende Jockeychampion Bauyrzhan Murzabayev. Das aus Alma Ata in Kasachstan stammende Naturtalent sicherte einen souveränen  Volltreffer (3000 Euro) und Hofer kommentierte es trefflich: „Beim ihm kann man sich beruhigt auf der Tribüne zurücklehnen. Er macht das sehr gut.“

Die besondere Freude über den Sieg des gebürtigen Kärtners hatte Gründe, denn vor Krefeld war Mario Hofer in München als Trainer und Jockey (ausgebildet in Wien) tätig. Etwas mehr als zwei Stunden später durfte sich Hofer erneut zur Siegerehrung einfinden. Jeder Sieg ist ungewöhnlich, dieser ebenso: der zweijährige Hengst Nante dominierte mit Adrei de Vries bei seinem Lebensdebut vor der Trainingsgefährtin Princess Tine. Beide Pferde gehören Franz Prinz von Auersperg, für den Hofer im Jahre 2012 den Derbysieger Pastorius trainierte, der jetzt in Frankreich als Deckhengst tätige Vater beider Pferde des lebensfrohen, aus Wien stammenden Adeligen, der sich nach zunächst sehr offensiven Auftritten im Funktionärsbereich schnell wieder zurückzog. Der Jockey lobte das Pferd: „Er hat eine ganz tolle Galoppade.“ Es liefen nur vier Pferde und de Vries nahm es pragmatisch: „Man reitet sich nicht so schnell fest.“

Hans-Albert Blume
punktet in Frankreich

Der Krefelder Trainer-Senior Hans-Albert Blume (80) punktete bei Frankreich-Starts mit Mascalino und Magical Forest. Für den restlos enttäuschenden letzten Platz des Blume-Pferdes Palm Springs mit Jozef Bojko im Deutschen Derby am 12.7 in Hamburg gibt es mittlerweile eine Erklärung. Sein Züchter Lars Baumgarten gegenüber der WZ: „Er hat vor Aufregung eine der beiden Hoden hochgezogen und sich dadurch selbst große Schmerzen zugefügt. Schon nach der Hälfte der 2400 Meter war er geschlagen.“

Eine herbe Enttäuschung war das Derby auch für den in Krefeld lebenden Jockey Andre Best. Mit dem zweiten Wettfavoriten Kellahen endete er nur auf dem Platz 15.

Die Trainerin Sarka Schütz dazu: „Am Montag nach dem Derby waren seine Blutwerte nicht in Ordnung.“ Best zog mit ihm früh nach vorne  gezogen und wurde Mitte der Geraden von den Gegnern geschluckt.

Andre Best gewann nach dem Derby bereits wieder mit Maya sein mittlerweile 14. Rennen in diesem Jahr.