Ladies Day: Tres Rock Danon siegt klar
Galoppsport: Mehr als 4000 Zuschauer haben gestern dem Sieger beim Ladies Day zugejubelt.
Krefeld. Wenn es im deutschen Galopprennsport einen Trainer gibt, dessen Aufstieg sich in einer fast kometenhaften Weise vollzog, dann ist es Waldemar Hickst, der 1963 in einem kirgiesischen Bergdorf geboren wurde. Gestern sattelte er vor 4000 Besuchern beim Ladies Day auf der Krefelder Galopprennbahn den Sieger im Großen Ehrmann-Steher-Cup über 3200 Meter.
Tres Rock Danon hieß der vierjährige Hengst, den der aktuell formstarke Jockey Jiri Palik mit Vertrauen ritt. Mit vier Längen Vorsprung gewann Tres Rock Danon vor dem großen Außenseiter Brisant das einstige Betty-Barclay-Rennen von Iffezheim - und das am Tag des 60. Geburtstags seines Trainers Ralf Suerland. Der erst am Tage der Starterangabe ins Rennen gekommene Gerling-Preis-Sieger Eye of the Tiger wurde Dritter.
Für das flotte Tempo sorgte vor allem der irische Gast Yes Mr. President, der am Ende als Drittletzter das Ziel erreichte. Letzter wurde Speedy Catcher aus Frankreich. Auch der Mitfavorit Caudillo hatte mit dem Siegeinlauf nichts zu tun. Er wurde am Ende Vierter. Sein Trainer Andreas Bolte sagte: "Es war ein korrekt gelaufenes Rennen. Mehr war heute für ihn nicht möglich. Das muss man akzeptieren."
Bestens gelaunt war natürlich der Trainer des Sieger: "Weiter geht es für ihn bei der Derbywoche in Hamburg." Als Besitzer steht eine Gruppe russischer Kaufleute hinter dem Pferd, gemanagt vom ehemaligen Trainer Wilhelm Giedt, einem Landsmann von Hickst.
Waldemar Hickst kam vor rund 20 Jahren nach Deutschland und begann im Stall von Trainer Harro Remmert. Dem imponierte dessen Fleiß und die Zuverlässigkeit. Am Ende hat Hickst im Sattel das 1000. Rennen für Remmert gewonnen und auch dessen Stall übernommen, der heute zu den führenden des Landes gehört. Über 250000 Euro sind in dieser Saison eingaloppiert worden, kein in Deutschland tätiger Trainer hat aktuell mehr gewonnen.
In Köln hat Hickst am 26.September 1992 mit Rezon im Kölner Kaufhof-Preis als Reiter erstmals auf sich aufmerksam gemacht. Im Rahmenprogramm vergrößerte Steffi Hofer ihren Vorsprung in der Jockey-Bestenliste weiter. Sie gewann mit Ofira El Samawie das Araber-Rennen und für die Jockey-Wertung mit Flashing Star. Auf Terra di Tuffi wurde sie am Ende noch Zweite, obwohl ihr das Pferd vor dem Start die Nase blutig schlug. Als der Arzt kam, war das wieder vorbei.