Landesförderung fließt nicht an die Vereine
Rund 650 000 Euro für die Sportstätten können laut Verwaltung nicht ausgegeben werden.
Krefeld. Die (Nicht-)Verwendung der Sportpauschale des Landes für die Sanierung der Sportstätten hat zu einem Streit im Sportausschuss geführt. Die Stadt meint, dass die jährlich rund 650 000 Euro, die vom Land NRW in die Stadtkasse fließen, derzeit wegen des Nothaushaltes nur für dringende Dinge wie Reparaturen verwendet werden dürfen. Neue Arbeiten, wie zum Beispiel die energetische Sanierung von Gebäuden oder der Neubau von Sportstätten, dürfen nicht begonnen werden.
„Die Bezirksregierung hat uns einen engen Kreditrahmen von jährlich 7,7 Millionen Euro für alle Investitionen genehmigt. Jede neu begonnene Maßnahme würde diesen Rahmen einschränken. Der Bezirksregierung ist egal, woher das Geld auf der Einnahmenseite stammt“, berichtete Sportdezernent Thomas Visser den Ausschussmitgliedern. Die energetische Sanierung, so sinnvoll diese sei, sei aus Sicht der Verwaltung keine unaufschiebbare Maßnahme.
Die Politiker reagierten teilweise erbost. „Diese Haltung ist nicht nachvollziehbar, schließlich handelt es sich um zweckgebundene Mittel. Ich bin es leid, dass suggeriert wird, es gebe null Bewegungsmöglichkeit. Hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen“, sagte der neue CDU-Fraktionschef Philibert Reuters, der glaubt, dass die Geduld einiger Vereine schon bald zu Ende geht. Vor allem die Energiekosten stelle viele vor immer größeren Herausforderungen. Klaus Kokol (SPD) sagte: „Ich habe das Gefühl, die Verwaltung befindet sich seit der Haushaltssperre in Schockstarre. Ich wünsche mir mehr Engagement.“ Auch die Grünen, die das Thema beantragt hatten, waren verwundert.
Winfried Schittges (CDU) schlug vor, Kontakt zur NRW-Familien- und Sportministerin Ute Schäfer aufzunehmen, um zu fragen, ob Nothaushalt-Kommunen die Sportfördermittel tatsächlich kaum verwenden können. Außerdem soll mit anderen Städten gesprochen werden. Das wird nun getan.