Leichtathletik: Eine Saison voller Bestzeiten

Der Krefelder Christoph Lohse startet beim TV Wattenscheid durch.

05.09.2007 , 00:00 Uhr

Krefeld. Leichtathlet Christoph Lohse ist eher ein ruhiger Vertreter. Doch der 23-jährige Fischelner gehört auf der Mittelstrecke nach einer gewaltigen Leistungssteigerung mittlerweile zu Deutschlands Creme de la Creme. Und auf der Kunststoffbahn lässt der Student dann auch jede Zurückhaltung fallen, wenn es um gute Zeiten oder vordere Platzierungen geht. Der vierte Rang bei den Deutschen Titelkämpfen und seine neue Bestzeit über 1500 Meter (3:38,90 Minuten) sind dafür der beste Beweis.

Der Wechsel von der Seidenstadt und damit seinem Stammverein Preussen Krefeld zum TV Wattenscheid, eine der Top-Adressen in der deutschen Leichtathletik, hat dem zukünftigen Englisch-, Sport- und Biolehrer sichtlich gut getan. Den Trainingsrückstand nach einer zweijährigen Verletzungspause holte der Student mit zehn bis zwölf Trainingseinheiten pro Woche im vergangenen Winter schnell wieder auf. Dabei spulte Lohse locker 100 bis 130 Kilometer pro Woche ab.

In der laufenden Saison ließ sich der Trainingsumfang auf sieben bis acht Einheiten drosseln. Oft schnürt der Neu-Wattenscheider seine Laufschuhe schon früh morgens vor der ersten Vorlesung an der Essener Uni. Schlusspunkt eines von Bestleistungen nur so gepflasterten Sommers war der "charity run im Krefelder Stadtwald. Natürlich mit einer Bestzeit von 31:19 Minuten über zehn Kilometer. Einer Strecke, die er im Wettkampf noch nie so richtig lief.

"Das war mein letztes Rennen für diese Saison. Ich darf meinen Körper nicht überfordern. Obwohl das Laufen wieder unheimlich Spaß macht, sagte Lohse, der bewusst auf zahlreiche lukrative Angebote bei internationalen Sportfesten in den nächsten Wochen verzichtet.

Seine Bestzeit über 1500 Meter bescherte ihm Platz drei der deutschen Bestenliste, für die gerade zu Ende gegangene WM im japanischen Osaka hatte es noch nicht gereicht. Gut zwei Sekunden fehlten zur Norm (3:36,6 Min.), die auch im nächsten Jahr für die Olympischen Spiele in China Gültigkeit haben wird. "Träume sind erlaubt. Doch Peking kommt wahrscheinlich noch zu früh. Mal sehen was das Jahr darauf bringt. Aber dann muss ich gesund bleiben, hat Lohse die WM in Berlin auf jeden Fall im Blick.