Marco Giorgio: Sein Auftritt bei der WM
Der Hülser startet bei den Titelkämpfen der Kunstradfahrer im österreichischen Dornbirn.
Geruhsame Wochenenden kennt der Kunstradfahrer Marco Giorgio nicht. Der 26-Jährige ist stets auf der Jagd nach Weltranglistenpunkten. Denn am Ende des Jahres will er möglichst ganz vorne stehen im globalen Ranking.
Und so reist der Hülser, wie am vergangenen Wochenende, auch mal gerne über Süddeutschland nach Frankreich und Belgien, um seine Akrobatik auf dem Rad aufzuführen. Ende Oktober listete der Weltverband UCI ihn auf Platz elf in einer Sportart, die vor allem von Deutschen, aber auch wenigen Schweizern und Österreichern dominiert wird. Höhepunkt der Saison wird die Weltmeisterschaft am Wochenende in der neuen Messehalle im österreichischen Dornbirn am Bodensee sein. Bis zu 6000 Zuschauer werden erwartet. Samstagabend hat der Hülser seinen großen Auftritt.
Nervosität ist nicht zu spüren. Immerhin sind es für ihn die bereits zehnten interkontinentalen Titelkämpfe. 2008 war er schon einmal in Dornbirn bei der WM dabei. „Eine Platzierung in den Top zehn ist drin. Ich will eine saubere Kür fahren. Die Tagesform entscheidet am Samstag.“ Giorgio wird wieder Italien vertreten, zusammen mit zwei anderen Fahrern aus Berlin. Es ist bezeichnend, dass die Aktiven der Azzurri aus dem Ausland kommen. Das will Giorgio ändern. In Bozen hat er im September bei einem Schaufahren für den Kunstradsport geworben. In Südtirol soll ein Verein mit ihm als Zugpferd gegründet werden. „Ich war jahrelang das Vorzeigebild. Von nun an will ich auch den Nachwuchs fördern und meine Landsmänner zum Kunstradfahren bringen.“ Marco Giorgio nennt es ein „Projekt.“
Im Hauptberuf ist der Hülser Athletiktrainer, findet jedoch immer weniger Zeit für das Kunstrad unter der Woche. Zum Vize-Landesmeister NRW, Bezirksmeister Krefeld und Erfolgen bei internationalen Wettkämpfen hat es dennoch gereicht in diesem Jahr.