Merkels Lob für Gaio

Teamchef von BW Krefeld über den Italiener beim 3:3 in Gladbach: „Das war mit Abstand sein bestes Spiel in seiner Zeit in Krefeld.“

Foto: Andreas Bischof

Noch am Morgen hätten die Macher des Tennis-Bundesligisten Blau-Weiß Krefeld dieses 3:3 beim Gladbacher HTC wohl als großen Erfolg verbucht. Doch nach den Erfahrungen des Spielverlaufs auf der Anlage An den Holter Sportstätten blieb ein wenig das Gefühl: sogar noch Mehr wäre möglich gegen den Mannschaftsmeister von 2016, der ein gemessen an der ATP-Platzierung stärkeres Team aufgestellt hatte, darunter im Ungarn Marton Fucsovics die aktuelle Nummer 51 der Welt. Er war am Morgen noch aus Umag eingeflogen kam, wie auch der Tscheche Roman Jebavy, der für das Doppel eingeplant war. Die Gladbacher wollten den Heimsieg unbedingt. Doch nach den Einzeln führten die Krefelder mit 3:1, beide Doppel gingen allerdings knapp im Match-Tiebreak verloren.

Nach vier Spieltagen haben die Blau-Weißen sechs Punkte geholt. Teamchef Olaf Merkel lobte die Leistung seiner Mannschaft der „gesunden Mitte“, wie er im Vorfeld die zweite Reihe seines Teams ohne die Topspieler wie etwa Marco Cecchinato oder Paolo Lorenzi bezeichnet hatte, in höchsten Tönen: „Ich bin mehr als zufrieden. Wir waren in jedem Duell eigentlich der Underdog. Ich hatte gehofft, dass wir mithalten. Aber dass wir so stark spielen würden, hätte ich nichterwartet.“ Merkel sprach von einem „tollen Tag.“ Der Teamchef war „begeistert.“

Alessandro Giannessi war der ranghöchste Krefelder Akteur. Nur zwei Punkte fehlten ihm am Ende im Topspiel des Tages gegen Fucsovics zum Sieg. Nach dem ersten Satz sah es nach der großen Überraschung aus. 6:2 siegte der Mann von Blau-Weiß, dann aber drehte sich die Partie. Der Ungar sicherte sich den zweiten Durchgang mit 7:6, und war im dritten Satz im Match-Tiebreak mit 10:5 der Sieger. Merkel: „Es war trotzdem ein sensationelles Spiel von ihm.“

Federico Gaio machte es besser, lieferte eine bemerkenswerte Partie ab, bezwang Daniel Gimeno Traver mit 7:5 und 6:1. Merkel: „Das war mit Abstand sein bestes Spiel in seiner Zeit in Krefeld.“ Seit drei Jahren schlägt der 26-jährige italienische Doppelspezialist für Blau-Weiß auf.

Auch der Spanier Ricardo Ojeda Lara ließ aufhorchen, setzte sich mit 7:5 und 6:4 gegen den Brasilianer Rogerio Dutra Silva durch. Merkel: „ Er hatte eigentlich keine Chance, hat aber konstant gespielt und den Gladbacher entnervt.“ Andrea Collarini, der Italo-Argentinier, machte den dritten Einzelerfolg perfekt. Der Slowake Andrej Martin unterlag mit 3:6, 7:6 und 4:10.

In den Doppeln winkte dann sogar der Tagessieg. Das Duo Gaio/Giannessi lag im Match-Tiebreak schon 4:0 vorne, dann 4:6 zurück, glich zum 6:6, unterlag dann aber mit 6:10. Auch das Krefelder Doppel Collarini und Pedro Cachin hatte kein Glück. 6:2, 2:6 und 5:10 hieß es aus ihrer Sicht.

Am Abend verabschiedeten sich die Spieler schon zu den Turnieren in Padua und Tampere. Für Blau-Weiß geht es bereits am Freitag mit dem Gastspiel in Weinheim weiter. „Mit dieser Leistung lassen sich die nächsten Aufgaben ruhig angehen“, sagte Merkel.