Mit 14 schon im Rennzirkus
Seit er vier Jahre alt ist, fährt Lenno Huthmacher Motorrad. Er startet in der 600 ccm-Klasse.
Krefeld. Rennstrecken wie der Nürburgring oder der Hockenheimring sind normalerweise untrennbar mit Namen wie Schumacher, Vettel und Co. oder der Formel 1 verbunden.
Seit mehreren Jahren ist jedoch auch ein junger Krefelder auf diesen Rennstrecken unterwegs — und zwar auf nur zwei Rädern. Lenno Huthmacher ist zwar erst 14 Jahre alt, verfügt aber bereits über rund zehn Jahre Erfahrung als Motorradrennfahrer. Seit er vier Jahre alt ist, sitzt er auf dem schnellen Zweirad und kann oben genannte Rennstrecken als sein zweites Zuhause bezeichnen.
Beinahe ebenso lange nimmt er mehrmals im Jahr an bekannten nationalen und internationalen Wettkämpfen teil. Dazu gehören der Deutsche Rundstrecken Championship (DRC) und der Central European Motorcycle Championship (CEMC). Im vergangenen Jahr belegte der gebürtige Münchener bei der Deutschen Meisterschaft in der Gesamtwertung den 9. Platz. Und dass, obwohl er durch mehrere technische Probleme vom Pech verfolgt war.
Ungewöhnlich ist auch, wie Huthmacher überhaupt zum Motorradsport gekommen ist: Geboren und aufgewachsen ist er in einem kleinen Dorf unweit Münchens. An der dortigen Landstraße befand sich eine Motorcross-Strecke, auf welcher sich die Sprünge der Fahrer beobachten ließen. Gerade einmal drei Jahre alt, bat der Junge seinen Vater Andreas, mit einem Motorrad fahren zu dürfen.
Es kam ein Deal zwischen Vater und Sohn zustande: Andreas Huthmacher bot Lenno an, sobald dieser ohne Stützräder mit seinem Fahrrad fahren könnte, würde er ein Motorrad bekommen. So kam es dann auch.
„Ich hab schon gar nicht mehr an die Abmachung gedacht, als mein Sohn mich erinnerte und mir dann zeigte, wie er ohne Stützräder fahren konnte“, erzählt Andreas Huthmacher, der selbstständiger Zahntechniker in Krefeld ist, schmunzelnd.
Nach einem dritten Platz im Langstreckenrennen auf dem Nürburgring belegte Lenno Huthmacher in der diesjährigen Auflage der DRC einen guten fünften Platz. Da er aber zum ersten Mal in einer höheren Klasse (600 ccm) antrifft, dürfte zukünftig noch einiges vom jungen Rennfahrer zu erwarten sein. „Er wird noch nach vorne kommen“, ist sich sein Vater sicher, „dieses Jahr ist ein Einstiegs- und Lehrjahr für ihn“.
Angestrebt wird im Einzelrennen noch einmal ein Platz auf dem „Treppchen“, bevor nächstes Jahr im internationalen Wettkampf, beim CEMC, ein bestmögliches Ergebnis angepeilt wird. Die letzten beiden Rennen der DRC finden am 7. und 8. September auf dem Hockenheimring statt und bilden den Abschluss der nationalen Wettkämpfe für dieses Jahr.