Nur 1498 Besucher sehen das nächste KFC-Debakel

Zum Einstand des neuen Trainers Erhan Albayrak verlieren die Krefelder gegen die Sportfreunde Siegen mit 0:4 (0:4).

Nur 1498 Besucher sehen das nächste KFC-Debakel
Foto: D. Jochmann

Krefeld. Der KFC Uerdingen taumelt in der Fußball-Regionalliga weiter unaufhaltsam in Richtung Abstieg. Trotz des Trainerwechsels (Erhan Albayrak hatte am Freitag Eric van der Luer ersetzt) verlor der Tabellen-16. am Samstag gegen die Sportfreunde Siegen mit 0:4. Bereits nach 45 Minuten war das Spiel vor 1498 Zuschauern in der Grotenburg entschieden. Die Gäste führten zu diesem Zeitpunkt bereits mit 4:0 und waren in allen Belangen überlegen. Maouel (14.), Hettich (23.), Dej (25.) und Weber (45.) hatten erschreckend einfach die Tore erzielt.

Dass es im zweiten Durchgang nicht zu einem Schützenfest wurde, lag einzig und allein daran, dass die Gäste gleich mehrere Gänge zurückgeschaltet hatten. Zudem war KFC-Torwart Robin Udegbe mal wieder einer der besten Krefelder, stellte mehrfach in Eins-gegen-Eins-Duellen seine Klasse unter Beweis. Den KFC-Fans verschlug es nach dem blutleeren Auftritt unter der Woche bei der U23 des VfL Bochum II (0:4) :erneut die Sprache. Erstmals in der Amtszeit von KFC-Boss Lakis war auch ein Transparent mit Kritik gegen den Präsidenten zu sehen. „Lakis: 130 Spieler in sechs Jahren — und schuld sind immer andere“ war darauf zu lesen. Auch das Plakat „Albayrak — Retter des Vereins“ war im Fanblock der Hausherren zu sehen.

Der neue Trainer kritisierte den erschreckenden Auftritt hart. „Diese Mannschaft denkt immer noch, dass sie in der Oberliga spielt und dort überragend Meister geworden ist“, resümierte Albayrak und ergänzte: „Ich weiß nicht, was mein Vorgänger hier gemacht hat, aber das Team ist nicht fit. Ich habe verdammt viel Arbeit vor mir.“

Ob diese in den verbleibenden sieben Partien noch ausreichen wird, um am Ende die Klasse zu halten, muss stark bezweifelt werden. Der 36-Jährige kündigte an, in den nächsten Tagen einen konsequenten Weg gehen zu wollen. „Wer jetzt immer noch nicht verstanden hat, worum es geht, der wird aussortiert. Namen sind mir völlig egal, zur Not spiele ich mit der halben A-Jugend“, so Albayrak, der das Gefühl hat, „der ganze Verein hat sich aufgegeben“. Dass diese Aussagen keine leeren Drohungen sind, durften Kofi Schulz und der degradierte Ex-Kapitän Kosi Saka gegen Siegen bereits erfahren. Nach schwachen Auftritten musste Schulz in der 33. Minute und Saka in der Halbzeit raus. Eine wirkliche Besserung war dadurch allerdings nicht erkennbar, lediglich die Einwechslung von Ioannis Alexiou verlieh dem Team zumindest ein wenig Stabilität. Doch auf eine torlose zweite Hälfte kann der KFC im Abstiegskampf gewiss nicht aufbauen.