Radrennen Krefelder Nacht: Lichtblick Klessa

Radochla mit längerem Atem. „Tour-Hasen“ Haussler und Burghardt verlieren auf dem Westwall.

Krefeld. Bei der fünften Auflage der SWK-Classic wurde auf dem knapp 1000 Meter langen Westwall-Rundkurs wieder die "Krefelder Nacht" zum Tage gemacht. Rund 5000 Radsportfreunde hielten über zwei Stunden an der Strecke aus, um dann den Sieger in der hochkarätig besetzten Prüfung auf zwei Rädern zu feiern:

Steffen Radochla, einziger Teilnehmer vom Team ELK-Haus Simplon. Er hatte nach gefahrenen 85 Kilometern in einer Zeit von zwei Stunden und zwölf Minuten und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 38,63 km/h den längeren Atem gegen die Tour-Teilnehmer Heinrich Haussler (Team Gerolsteiner) und den Etappensieger Marcus Burghardt (Columbia-Team).

Bei der Siegerehrung durch SWK-Aufsichtsratsvorstand Ulrich Hahnen und den Sportlichen Leiter des veranstaltenden RV Rheintreu Krefeld, Heinz Esch, strahlte das Flitzer-Trio mit dem einsetzenden Feuerwerk am Karlsplatz um die Wette. Doch noch ein vierter Pedalritter wurde zum Siegerpodest gebeten und durfte Glückwünsche entgegennehmen: Tim Klessa (Team Kuota Senges) war mit dem sechsten Rang bester Krefelder.

Das 21-jährige Eigengewächs, das bei "Staubwolke" Fischeln erste Rennluft schnupperte, präsentierte sich selbstbewusst: "Vor zwei Jahren fiel ich noch dem hohem Tempo zum Opfer und musste vorzeitig ausscheiden. Jetzt habe ich eine einstellige Platzierung erreicht. Das ist doch schon was, unter den besten zehn Fahrern zu landen."

Das heimische EGN-Sextett konnte im Rennen kaum Akzente setzen. Bester Akteur unter den rund 80 Fahrern war Sebastian Flaskamp auf dem 14. Rang. Das Rennen in die Krefelder Nacht, nur unterbrochen von den Scheinwerfern der Begleitfahrzeuge, begann mit einer Überraschung.

Ehe die übrigen Fahrer so richtig "aufgewacht" waren, hatte sich das Trio Radochla, Burkhardt und der Holländer Bram de Groot (Rabobank) absetzen können und vergrößerte seinen Vorsprung von Runde zu Runde.

Lediglich Haussler und der Niederländer Rob Ruygh konnten noch aufschließen und machten die ersten fünf Plätze mit den Führenden am Ende auch unter sich aus. 3500 Euro an Prämien wurden ausgeschüttet. Sieger Steffen Radochla: "Unser erfolgreicher Ausreißversuch hat das Feld schockiert. Dort herrschte offenbar Uneinigkeit. Wir aber haben gut harmoniert und von dem Coup bis zum Ende profitiert."

Vor dem Hauptrennen gingen die Senioren an den Start über 50 Runden. Es siegte Peter Büsch (43/Köln). Ron Paffen (Rheintreu Krefeld) erreichte den fünften Rang; Marc Reemers (Staubwolke Fischeln) kam auf dem 15.Platz ein. Untröstlich war Lokalmatador Manfred Nepp. Er musste verletzungsbedingt passen.