Reitsport: Der Hülser Triumphzug
Reit- und Fahrverein stellt bei den Rheinischen Meisterschaften erstmals Doppelsieger.
Hüls. Triumphzug für den veranstaltenden Reit- und Fahrverein Hüls. Bei den dreitägigen Rheinischen Meisterschaften im Gespannfahren stellte der etwa 500 Mitglieder zählende Verein erstmals in seiner Geschichte einen Doppelsieger. Nach Dressur, Geländeritt und Hindernisfahren der Klasse Pony-Einspänner sicherte sich Elke Weber den Titel vor ihrem Vereinskameraden Michael Schönen. Gleichzeitig war es auch ein Familienerfolg.
Denn als unbedingt erforderliche Beifahrer, die für ausgewogene Gewichtsverlagerungen in den engen Hinderniskurven sorgen, fungierten bei Elke Weber Tochter Johanna. Bei Michael Schönen ist das normalerweise Schwester Annika. Diesmal wurde sie durch Yvonne Stamms vertreten.
Groß war der Jubel bei beiden Gespannen, als sie bei der Siegerehrung mit Urkunde und Schärpe und die Vierbeiner Bonnie und Nacho mit Schleifen ausgezeichnet wurden. Für die selbständige Geschäftsfrau Elke Weber war es nach 2005 und 2007 der dritte Titel: " 2006 musste ich bei unserer ersten Ausrichtung des Championats mit einem Deichselbruch aussteigen."
Pony Bonnie ist seit 14 Jahren in ihrem Besitz und geht bald in den verdienten Ruhestand. Es wird täglich, hauptsächlich in der Dressur und an der Doppellonge, trainiert. "Wie ist die Kommunikation zwischen Steuerfrau auf dem Bock und dem Beifahrer hinten?"
Die dreifache rheinische Championesse: "Bei der Geländefahrt über die Distanz von 6500 Metern mit sechs festen Hindernissen einschließlich Wassergraben sprechen wir jede Aufgabe genau durch. Da geht’s auf der Kutsche schon mal lautstark zu. Ich habe ja nur Stimme, Leine und Peitsche, letztere darf nur vorsichtig eingesetzt werden."
Lob auch von ihr für die Leistung von Michael Schönen und Pony Nacho: "Die beiden haben sich nach Dressur (5. Rang) und Gelände (3.) auf den zweiten Platz in der Kombination vorgearbeitet." Eingebettet in die Meisterschaften war ein Leistungsvergleich bei den Einspänner-Pferden.
Zu einem letzten Test vor der WM Ende August in Polen trat die vollzählige niederländische Equipe unter der Leitung von Bondscoach Tjierd Velstra an, um sich in Hüls mit der deutschen Spitze zu messen. Bundestrainer Ekkhard Meyer (Warendorf): "Das Turnier wurde hervorragend ausgerichtet."
Das Gelände rund um den Pastern- und Windbergshof glich einem großen "Feldlager". Neben dem Festzelt war auch ein Stallzelt für 60 Vierbeiner errichtet worden. Allein 14 Fahrzeuge stellte die Tölke & Fischer Gruppe für Kontrollen und Organisation in dem weiträumigen Gelände im und um das Hülser Bruch zur Verfügung. Kostenlos.