Rudern: Olympisches Flair

Tolle Stimmung bei den Sprintmeisterschaften im Rudern. Eine wunderbare Kulisse: die außergewöhnliche Flutlichtatmosphäre am Elfrather See.

<strong>Krefeld. Walter Jansen war allerbester Laune. Der Erste Vorsitzende des Crefelder Ruder-Clubs (CRC) präsentierte sich bei den erstmals am Elfrather See ausgetragenen Deutschen Sprintmeisterschaften im Rudern als blendend aufgelegter Gastgeber und strahlte bei jeder der insgesamt zwölf Medaillen für seinen Verein bis über beide Ohren. "Wir wollten den Gesamtpott, wir wollten erfolgreichster Verein werden", sagte der Vorsitzende. Der Plan ging auf, schon in den Vorläufen waren CRC-Ruderer in 20 der 24 Finalläufen vertreten. Nur bei der Entscheidung im Herren-Achter wurde Jansen und die rund 2000 Zuschauer kurz nervös: Der CRC siegte zwar auf der 430 Meter langen Strecke mit Jochen Urban mit über einer halben Länge Vorsprung. Aber da die beiden letztplatzierten Teams aus Hamburg und Münster kollidierten und Protest gegen die Wertung des Rennens einlegten, stand die beeindruckende Krefelder Vorstellung in der Königsdisziplin kurz auf der Kippe. Eine klare Entscheidung des Ruderverbands blieb zunächst aus, die Zuschauer wurden unruhig und pfiffen. "Damit wurde unseren Jungs die Siegerehrung bei dieser tollen Kulisse genommen", ärgerte sich Jansen.

Marcel Hacker tanzte mit seinem zerbrochenen Riemen

Die tolle Kulisse, das war die außergewöhnliche Flutlichtatmosphäre am Elfrather See, das waren überraschend viele und gut gelaunte Zuschauer und das war ein Siegerpodest mit dem Flair von Olympischen Spielen: Auf dem Roten Teppich schritten die Sieger, flankiert von einem Fackelspalier und unterstützt von Fanfarenklängen aufs Treppchen. Hostessen im Minirock brachten die Medaillen auf einem Kissen, die von Jansen und Helmut Griep, dem ersten Vorsitzenden des Deutschen Ruder-Clubs, umgehängt wurden.

Eine Szenerie, die einige für eine Showeinlage nutzten. So tanzte Spitzenruderer Marcel Hacker nach seiner Bronzemedaille im Doppelvierer ausgelassen auf der Bühne - mit seinem selbst zerbrochenen Riemen.

Keine Gelegenheit, sich solche Späße auszudenken, hatten die Krefelderinnen Lisa Schmidla und Manuela Staelberg. Die beiden B-Juniorinnen wussten noch nicht, dass sie Deutsche Meisterinnen im Doppelzweier geworden sind, als sie zum Roten Teppich geführt wurden. Erst, als die Sprecher verkündeten, dass das Team aus Waibling Silber geholt hat, war klar: Die beiden Seidenstädterinnen gewannen mit 1:37:06 Minuten im Fotofinish.

Ergänzung: Im siegreichen Krefelder Männer-Vierer mit Steuermann saßen Sebastian Fürst, Thorsten Hütz, Dirk Marterer, Lars Henning, Steuerfrau Kristin Heume.