Starjockey soll Hansom zum Derbysieg reiten

Frankie Dettori sitzt am Sonntag in Hamburg im Sattel des Mäder-Schützlings. Mario Hofer schickt zwei Pferde an den Start.

Krefeld. Das wichtigste Galopprennen in Deutschland ist das Derby. Am Sonntag um 17.45 Uhr wird in Hamburg-Horn die 140. Auflage gestartet. Es geht um Preisgelder von insgesamt 795 000 Euro. Für den Sieger sind maximal 477 000 Euro möglich, wenn der Besitzer gleichzeitig auch der Züchter des Pferdes ist. 17 Pferde sind im Aufgebot. Drei davon kommen aus den Ställen im Krefelder Stadtwald. Quo Dubai und Marlow stehen unter der Obhut von Mario Hofer, der Hengst Hansom wird von Erika Mäder gesattelt. Geritten wird Hansom von Frankie Dettori - der Jockey-Weltstar schlechthin.

Erika Mäder zu den Gründen dieses ungewöhnlichen Engagementes: "Zuletzt hat ihn Jiri Palik geritten. Er hat seine Sache wirklich gut gemacht." Hansom wurde mit Palik im Sattel in den Bavarian Classics in München-Riem Dritter hinter Saphir und Peligroso, den dort Dettori ritt. Damit löste Hansom sein Ticket für das Derby. Weil ein Rennpferd in diesem Rennen nur einmal antreten kann und die Aufregung entsprechend gewaltig ist, will Hansoms Besitzer Dietmar Hilgert mit der Verpflichtung von Dettori den Derbysieg.

Erika Mäder blieb gelassen: "Ich habe mich aus der Jockeyfrage herausgehalten und es dem Besitzer überlassen. Hansom ist aber kein Feldfüller, ich rechne mir eine gute Chance aus. Das Pferd ist mit vier Starts noch unerfahren, davon haben wir noch nicht alles gesehen." Sein Derbyreiter Frankie Dettori hat weltweit fast alle großen Rennen zumindest einmal gewonnen. Auch das Deutsche Derby. Allerdings schon im Jahre 1990 mit dem Außenseiter Temporal.

Für Besitzer und Züchter Dietmar Hilgert und Erika Mäder ist der Derbystart noch aus einem anderem Grund etwas Besonderes: Hansom ist ein Sohn des Deckhengstes Ransom O´War, der auch im Mäder-Stall stand, und Hansom stammt aus seinem ersten Jahrgang als Vererber. Hansom geht mit der Nummer 6 ins Derby.

Die beiden Hofer-Pferde tragen die Nummern 9 (Quo Dubai) und 15 (Marlow). Beide sind klare Außenseiter. Der Engländer Ted Durcan reitet Quo Duabi und Andreas Helfenbein sitzt auf Marlow. Mario Hofer ist realistisch: "Die Pferde haben sich für den Start qualifiziert. Marlows Besitzer Gerhard Sindermann kommt mit vielen Freunden nach Hamburg. Für Quo Dubai hätten wir eine Alternative gehabt. Aber wer hätte uns garantiert, dabei zu gewinnen? Für beide Pferde wäre weicher Boden gut."

Dieser Wunsch wird kaum in Erfüllung gehen. In Hamburg scheint seit Tagen die Sonne, und es ist unerträglich schwül. Für Sonntag sind keine anderen Wetterprognosen angekündigt.

Zum letzten Mal hat ein Pferd aus Krefeld im Jahr 1971 das Derby gewonnen. Es war der von Herbert Cohn trainierte Außenseiter Lauscher, den Dave Richardson ritt. Im Falle einer Platzierung von Quo Dubai oder Marlow wäre eine hohe Dreierwette garantiert. Auf Frankie Dettori wird immer gewettet. Egal, welches Pferd er reitet. Doch auch für ihn gilt: Er muss bei seinem Pferd bleiben.