Handball HSG: Stefan Nippes ist der neue starke Mann
Krefeld · Seine Feuertaufe hat der 32-Jährige mit der Verpflichtung eines Trainers zu bestehen.
Stefan Nippes ist neuer starke Mann bei Handball-Zweitligist HSG Krefeld. Seit Montag, 1. Juli, ist der ehemalige Torwart der Schwarz-Gelben als erster sportlicher Leiter des Klubs überhaupt im Amt. Doch schon seit einigen Wochen brütet der 32-Jährige emsig an der Verpflichtung von drei neuen Top-Spielern, die den Klassenerhalt mit sichern sollen. Seine Feuertaufe hat Nippes aber gleich mit der Verpflichtung eines neuen Trainers zu bestehen, nachdem sich die HSG überraschend von Erfolgstrainer Ronny Rogawska getrennt hatte.
Fünf Kandidaten
stehen zur Auswahl
Nippes will einfach nichts dem Zufall überlassen, sieht sich als Scout und Ideengeber für seinen Lieblingsverein, der ihm über die Jahre als Spieler richtig ans Herz gewachsen ist: „Wir haben fünf Trainer-Kandidaten ausgesucht. Als ehemaliger Spieler weiß ich ganz genau, was unsere Mannschaft für einen Typen braucht. Zudem müssen wir einfach den bestmöglichen Trainer finden, der in unser wirtschaftliches Budget passen muss. Das macht die Sache nicht einfach, ist ein Spagat, doch ich bin überzeugt, dass wir im Team die richtige Entscheidung treffen. Doch noch ist keine Tinte unter einem Vertrag trocken.“
Der Stadtinspektor bei der Stadt Monheim, der im Personalbereich für die Kommune tätig ist, will in den nächsten Wochen seinen Zweitjob mit noch mehr Leben füllen: „Ich sehe mich als Verbindung zwischen Geschäftsführung, Trainer und Mannschaft. Ich will greifbar sein, wenn es Klärungsbedarf gibt. Entscheidungen sind auf vielen Ebenen notwendig, denn die Rolle als Frühstücksdirektor liegt mir nicht.“ Geisteswissenschaftler Nippes, der einst Geschichte und Politik studierte, sieht sich als idealer Mann für seine Tätigkeit: „Ich bringe die Kernkompetenz aus 25 Jahren aktivem Handball mit. Die Idee, sportlicher Leiter zu werden, ist über zwei, drei Jahre in vielen Gesprächen mit Geschäftsführer Thomas Wirtz gereift.“
Nun setzt Nippes alles daran, damit der Aufstieg in die 2. Liga keine Eintagsfliege wird: „Wir müssen unbedingt den ungeheuren Teamspirit in unserer Mannschaft pflegen, das hat uns beim Aufstieg ausgezeichnet. Wenn wir vielleicht sportlich nicht die Besten sind, so werden wir das beste Team stellen.“ Nippes, der schon für den TV Emsdetten in der 2. Liga spielte, davor als Keeper in Hagen, Leichlingen, bei TuSEM Essen und dem Bergischen HC aktiv war, glaubt an den Klassenerhalt: „Ich bin überzeugt, mit viel Kratzen und Beißen bleiben wir in der Liga. Das Potential dafür ist vorhanden, ich freue mich auf den Saisonstart.“
Planungen für die nächsten
Jahre gleich angehen
Durch die sich langziehende Aufstiegsrelegation sieht der in Hilden lebende Handballer seinen Klub bei der Weiterentwicklung und Planung im Hintertreffen: „Mein Job wird es sein, gleich nach dem Saisonstart an die Planungen für die nächsten Jahre zu gehen. Dazu gehört es, Talente zu sichten und an den Klub zu binden sowie fertige Spieler auszusuchen und sie vom Projekt HSG Krefeld zu überzeugen. Die Seidenstadt ist längst auf der Handballkarte angekommen. Wir werden zukünftig für Handball mit Qualität stehen und das Aushängeschild einer ganzen Region sein.“
Großes Vorbild für den gebürtigen Solinger ist Erstligist SC Magdeburg. Dort sieht Nippes den Handballsport mit der Stadt, den Fans und der Mannschaft in idealer Weise verbunden.