Wasserball SV Bayer verliert dramatisch

Uerdingen · Die Bundesliga-Wasserballerinnen zwingen Meister Berlin ins Fünfmeterwerfen – dort rutscht Ira Deike der Ball aus der Hand

Im ersten Finale um die deutsche Meisterschaft unterlag Greta Tadday mit Bayer Uerdingen.

Foto: Sportfotos Berlin

Die Wasserball-Damen des Bundesligisten SV Bayer Uerdingen 08 haben das erste Spiel im Kampf um die deutsche Meisterschaft verloren. Im heimischen Aquadome unterlag die Mannschaft von Trainer George Triantafyllou den Gästen aus Berlin-Spandau denkbar knapp nach Fünfmeterwerfen mit 11:12.

Damit steht Bayer am kommenden Wochenende nun vor der Herkulesaufgabe, beide Duelle in der Hauptstadt gewinnen zu müssen. „Wir haben unseren Gegnerinnen eindeutig bewiesen, dass wir den Meistertitel genauso sehr haben wollen wie sie auch. Es war ein großes Spiel, aber das Ergebnis war nicht das, was wir wollten“, resümiert ein verärgerter Triantafyllou. Denn Bayer zeigte über das Spiel in der Tat eine echte Willensleistung und kam von einem zwischenzeitlichen Drei-Tore-Rückstand zurück in die Partie.

Zu Beginn entwickelte sich aber zunächst ein ausgeglichenes Spiel. Sophia Eggert und Aylin Fry brachten Bayer zweimal in Führung, Berlin glich aber postwendend aus und ging Anfang des zweiten Viertels erstmals selbst in Front.

Mit drei Toren hintereinander zurück im Spiel

Bis zur Pause blieb es beim Stand von 5:4 für Spandau eng, kurz nach der Pause legten die Gäste zum 7:4 nach – Bayer blieb viertelübergreifend über acht Minuten ohne eigenes Tor. Doch Gesa Deike, Ira Deike sowie eine stark aufgelegte Greta Tadday brachten die Gastgeberinnen mit drei Treffern in Serie wieder ins Spiel.

Es entwickelte sich ein enger Schlagabtausch, in dem die Führung ständig wechselte. Das Ende wurde dann dramatisch.  Knapp zwei Minuten vor dem Ende traf Tadday zum 10:9 für Uerdingen, das damit die besseren Karten auf seiner Seite hatte.

Gastgeberinnen versieben die
ersten beiden Fünfmeter

Spandau glich 31 Sekunden vor dem Ende aber durch einen Distanzwurf von Nationalspielerin Lynn Krukenberg aus. Nachdem die Uerdingerinnen mit ihrem letzten Angriff nicht mehr erfolgreich waren, musste die Entscheidung so im Fünfmeterwerfen fallen. Sowohl Gesa Deike als auch Sophia Eggert vergaben die ersten beiden Bayer-Würfe, auf der Gegenseite trafen Kana Hosoya und Jennifer Glaser für Berlin.

Nachdem auch Fry vergab, schien das Spiel bereits beendet, doch Bayer-Torhüterin Victoria Chamorro parierte mithilfe des Pfostens die kommenden zwei Versuche der Berlinerinnen. Tadday verkürzte für Bayer, das plötzlich wieder im Spiel war.

Ira Deike hätte mit Wurf Nummer fünf für den Ausgleich sorgen können, doch der Nationalspielerin rutschte beim Wurf der Ball aus der Hand – gemäß den Regeln zählt das Missgeschick aber als Versuch. Spandau musste so nicht mehr ins Wasser, nach kurzer Verwirrung pfiff das Schiedsrichtergespann die Partie zurecht ab.

Auch wenn die Enttäuschung bei Bayer zunächst groß war, hält Trainer Triantafyllou die Finalserie weiter für offen, sagt: „Wir haben heute eine große Chance vergeben, aber die Tür ist für uns immer noch offen, und wir wollen den Schritt durch diese Tür wagen.“ Spiel zwei findet am Samstag, 19. Juni (16 Uhr), in der Schwimmhalle Schöneberg statt. Sollte Bayer das Duell für sich entscheiden können, kommt es Sonntag, 20. Juni (12 Uhr), an gleicher Stelle zu einem entscheidenden Spiel drei.