Jugendleiter VfB Uerdingen „Wenn einer nicht mehr will, hören gleich mehrere auf“
Jugendleiter Frank Zimmermann will die Arbeit in der Jugendabteilung des VfB Uerdingen wieder vorantreiben. Im Interview spricht er von den Schwierigkeiten mit der Playstadion-Generation Mannschaften aufzubauen.
Die Jugendabteilung des VfB Uerdingen stellt in dieser Saison keine A- und B-Junioren-Mannschaft. Zusammen mit seinem Kollegen Swen Enger will Jugendleiter Frank Zimmermann die Arbeit wieder vorantreiben. Da passt es ganz gut, dass die Fußballschule Grenzland in dieser Woche ein Fußball-Camp am Rundweg ausrichtet. Zimmermann erklärt, wo die Probleme ausgemacht sind und was sich in Zukunft ändern muss.
Vor ein paar Jahren hatte der VfB Uerdingen noch eine A-Jugend-Mannschaft. Was ist dann passiert?
Zimmermann: Uns sind mit der Zeit die älteren Spieler weggebrochen. Das geht dann schnell. Wenn einer nicht mehr will, hören gleich mehrere auf. Aber das ist vor allem auch jahrgangsbezogen, das merkt man nicht nur in unserem Verein.
Was meinen Sie damit?
Zimmermann: Es gibt immer Jahrgänge mit vielen Spieler und welche, in der nicht so viele Fußballbegeisterte sind. Früher hatten die A-Junioren in der Kreisklasse drei oder mehr Gruppen, heute sind es gerade so zwei. Zudem müssen viele Mannschaften eine Spielgemeinschaft bilden, um überhaupt eine Mannschaft stellen zu können.
Woran liegt das?
Zimmermann: Es gibt mittlerweile so viele verschiedene Sportarten, die man ausüben kann. Hinzu kommt, dass es auch einfach eine andere Generation ist. Ich spreche da immer gerne von einer Playstation-Generation. Aber wir sind wieder auf dem richtigen Weg. Unser Anspruch ist es, in den nächsten Jahren in jeder Junioren-Klasse wieder eine Mannschaft stellen zu können.
Wie wollen Sie das bewerkstelligen?
Zimmermann: Unsere jetzige C-Jugend bildet das Grundgerüst. Nächstes Jahr entsteht daraus dann eine B-Jugend-Mannschaft und daraus hoffentlich in zwei Jahren eine A-Jugend. Das gleiche gilt auch für die Junioren weiter unten. Wir bauen von unten nach oben auf.
In Uerdingen gibt es neben dem VfB auch den KFC und den SC Bayer. Was für eine Rolle spielt das?
Zimmermann: Das spielt mittlerweile nicht mehr eine so große Rolle. Früher war es für uns noch schwieriger. Beim KFC und bei Bayer geht es nach dem Leistungsprinzip, hier ist alles etwas familiärer und niemand wird abgewiesen.
Wie wichtig ist die Entwicklung für die Seniorenteams?
Zimmermann: Das ist natürlich enorm wichtig. Bei den Senioren wird richtig gute Arbeit gemacht, deswegen wollen wir bald auch mal wieder Jugendliche in die erste Mannschaft einbauen.